Eine große Rolle spielt dabei die richtige Putztechnik, um Zahnbeläge zu entfernen und somit Bakterien den Nährboden zu entziehen. Zahnmediziner raten außerdem dazu, mit Interdentalbürsten die engen Zahnzwischenräume zu reinigen. Bei der Wahl der optimalen Zahnpasta lohnt sich ein Blick auf die Inhaltsstoffe. Viele enthalten gesundheitlich bedenkliche Tenside und künstliche Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe. Naturkosmetik-Zahnpasta verzichtet dagegen auf überflüssige synthetische Wirkstoffe und sorgt für eine schonende und gesunde Mundhygiene.
Achtung Bakterien – Wovor schützt eine regelmäßige Zahnpflege?
Im gesamten Mundraum einschließlich Speichel befinden sich unterschiedlichste Arten von Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze. Diese haben wichtige Funktionen, denn sie schützen die Schleimhäute und stärken die Immunabwehr. Enzyme mit einer desinfizierenden Wirkung im Speichel sorgen allerdings dafür, dass sie nicht überhandnehmen.
Durch Speisereste und eine mangelnde Mundhygiene bildet sich ein pelziger Belag auf den Zähnen, auch Plaque genannt. Der Belag ist der optimale Nährboden, auf dem sich Bakterien ungehindert vermehren können. Wird er nicht entfernt, entstehen Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und ihm Mineralien entziehen können. Ohne tägliche Zahnpflege werden die Zähne porös und anfällig für Zahnfäule, also Karies.
Wenn die Bakterien auch das Zahnfleisch angreifen, kann sich das Zahnfleisch entzünden (Gingivitis), was zu Problemen mit dem Zahnhalteapparat führen kann (Parodontitis). Unbehandelt lockern sich die Zähne und können sogar ausfallen. Aber ein mangelhaft gepflegtes Gebiss hat nicht nur optische Nachteile. Inzwischen ist wissenschaftlich gesichert, dass Parodontitis u.a. Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen kann.
Zweimal täglich – Zähneputzen mit der richtigen Technik
Die tägliche Zahnpflege ist der wichtigste Schritt, um Zähne und Zahnfleisch gesund zu erhalten. Zudem fördert ein frischer Atem das persönliche Wohlbefinden. Experten empfehlen mindestens zweimal am Tag jeweils morgens und abends die Zähne zu putzen. Der ideale Zeitpunkt für die Reinigung des Gebisses ist nach den Mahlzeiten. In der Regel wird empfohlen nach dem Essen vor allem von säurehaltigen Lebensmitteln wie Obst ungefähr eine halbe Stunde mit dem Zähneputzen zu warten, damit sich der Zahnschmelz erholen kann.
Es gibt verschiedene Techniken, um die Zähne gründlich zu putzen. Am besten gewöhnen Sie sich eine bestimmte Reihenfolge an, damit Sie keine Fläche vergessen.
Tipps für die optimale Zahnpflege:
- Führen Sie die Zahnbürste mit leichtem Druck. Um das zu erreichen, können Sie sie mit zwei Fingern statt mit der Faust festhalten.
- Horizontales Schrubben ist nicht geeignet, um Plaque und Speisereste zu entfernen. Merken Sie sich folgende Faustregel und putzen Sie von Rot nach Weiß. Die Putzrichtung führt also vertikal und leicht kreisförmig vom Zahnfleisch zum Zahn.
- Reinigen Sie systematisch Zahn für Zahn, zuerst die Außenseiten, dann die Innenseiten und schließlich die Kauflächen.
- Empfohlen wird eine Putzzeit von zwei bis drei Minuten, um die Zähne effektiv zu reinigen. Verwenden Sie eine Sanduhr oder einen Timer, um die Zeit im Blick zu behalten.
Schonende Mundhygiene – Gesunde Zahnpasta für frischen Atem
Zu einer gesunden Zahnpflege trägt auch die Wahl der richtigen Zahnpasta bei. Im Zweifelsfall berät Sie der behandelnde Zahnarzt, welche Creme für Sie geeignet ist. Am gebräuchlichsten sind Universalzahnpasten, um gesunde Zähne vor Karies und Parodontose zu schützen. Sensitiv-Zahncremes enthalten nur wenig Abrieb, um überempfindliche Zähne zu schonen. Außerdem gibt es noch sogenannte Weißmacher-Zahnpasten, die gelbliche Verfärbungen auf den Zähnen entfernen.
Als wirksame Kariesprophylaxe empfehlen Zahnmediziner Zahnpasta mit Fluorid. Das Salz stärkt den Zahnschmelz und es bilden sich nicht so schnell neue Zahnbeläge. Gesundheitliche Schäden gehen laut wissenschaftlichen Studien von den fluoridhaltigen Produkten nicht aus, da durch die Zahnpasta nur geringe Mengen aufgenommenen werden.
Viele Zahnpasten enthalten allerdings überflüssige und auch ungesunde Zusatzstoffe. Nicht mehr so häufig wird Titanoxid eingesetzt, um die Zahncreme weiß zu färben. Dieser Inhaltsstoff soll das Erbgut schädigen und ist innerhalb der EU in Lebensmitteln verboten. Ebenfalls kritisch zu sehen sind Zusatzstoffe wie PEG-Verbindungen, Parabene sowie Tenside, die über die Mundschleimhaut in den Körper gelangen können.
Naturkosmetik-Zahnpasten verzichten komplett auf diese synthetischen Inhaltsstoffe. Statt schaumbildender Tenside enthalten sie zum Beispiel mineralische Substanzen, die schonend die Zähne reinigen. Natürliche Wirkstoffe wie Teebaumöl oder Pfefferminzöl hemmen mit ihrer antibakteriellen Wirkung das Wachstum der Bakterien. Der speichelflussanregende Birkenzucker (Xylit) wiederum sorgt dafür, dass sich Plaque nicht so schnell bilden kann.
Extratipp:
Ein weiteres natürliches Mittel für die schonende Reinigung des Gebisses ist Zahnpulver. Das schon in der Antike bekannte Zahnpulver ist leicht anzuwenden: Feuchten Sie die Zahnbürste mit etwas Wasser an und drücken Sie diese in das Pulver. Anschließend putzen Sie wie gewohnt die Zähne.
Glatt geschmirgelt – Abrieb entfernt den Zahnbelag
Für eine gute Putzwirkung benötigen die Zahnpasten winzige Putzkörper, die Plaque wirksam entfernen. Die abreibende Wirkung der Zahnpasta auf das Zahnbein wird unter Laborbedingungen getestet und als RDA-Wert (relative Dentinabrasion) angegeben. Allerdings muss das Ergebnis nicht auf der Zahnpastatube abgedruckt sein.
Für Kinder und Personen mit sehr empfindlichen Zähnen ist ein RDA-Wert unter 30 empfehlenswert. Erwachsene sollten dagegen Zahnputzmittel in einer Skala zwischen 30 und 70 verwenden. Whiting-Zahncremes enthalten oft einen sehr hohen Wert von über 100. Diese sind für einen dauerhaften Gebrauch nicht geeignet, denn ein extremer Abrieb kann den Zahnschmelz abschleifen, was zu empfindlichen Zähnen führen kann.
Extratipp:
Neben dem Abrieb der Zahnpasta und einer falschen Putztechnik kann auch die Wahl der Zahnbürste die Zähne schädigen. Generell sollten die Borsten nicht zu weich und nicht zu hart sein. Im Gegensatz zu Plastikbürsten sind Modelle aus Bambus eine nachhaltige Alternative, denn das natürliche Material ist biologisch abbaubar. Abgesehen von dem umweltfreundlichen Aspekt verfügt Bambus über antibakteriellen Eigenschaften, weshalb sich Bakterien nicht so schnell vermehren können.
Lückenlos rein – Zahnzwischenräume sanft putzen
Da die Putzleistung der Zahnbürste nur rund 60 Prozent abdeckt, gehört zu einer gesunden Zahnpflege die Reinigung der Zahnzwischenräume. Denn in den dicht nebeneinanderstehenden Zähnen können sich leicht Speisereste festsetzen. Um diesen idealen Nährboden für Bakterien zu beseitigen, sollten abends vor dem Zähneputzen die Zwischenräume gereinigt werden. Für diese sogenannte Interdentalpflege eignen sich folgende Methoden:
- Interdentalbürsten
Am einfachsten ist der Gebrauch von Interdentalbürsten, die in unterschiedlichen Größen angeboten werden. Greifen Sie zunächst lieber zu einem kleineren Modell, denn eine zu große Bürste kann Zahnfleisch und Zähne verletzen. Die Handhabung ist sehr einfach: Führen Sie die Interdentalbürste vorsichtig in jeden Zahnzwischenraum und bewegen Sie die Bürste einige Male vor und zurück. - Zahnseide
Besonders eng stehende Zähne lassen sich oft nicht mit der Interdentalbürste erreichen. In diesem Fall ist der Griff zur Zahnseide eine Alternative. Für Anfänger ist gewachste Zahnseide empfehlenswert, weil sie nicht so leicht ausfranst. Schneiden Sie ein ca. 30 Zentimeter langes Stück ab und wickeln Sie es um den Zeigefinger. Das andere Ende nehmen Sie in die andere Hand. Führen Sie den gespannten Faden vorsichtig zwischen den Zahnzwischenraum ohne das Zahnfleisch zu verletzen. Benutzen Sie für jeden Zwischenraum ein ungebrauchtes Stück Zahnseide, indem Sie sie nach und nach von dem Finger abwickeln. - Zahnhölzer
Diese Stäbchen aus Holz oder Bambus können dank einer leicht angeschrägten Spitze gut in die Zwischenräume geschoben werden. Durch eine leichte Vor- und Zurückbewegung des Zahnholzes lösen sich Speisereste und Beläge.
Extratipp:
Für frischen Atem sorgen kosmetische Mundwasser, die mit Extrakten aus Menthol oder Pfefferminze sogar unangenehme Knoblauchgerüche neutralisieren können. Mundwasser sind meistens Konzentrate, die mit Wasser verdünnt werden müssen. Dagegen enthalten pflegende Mundspülungen antibakteriellen Wirkstoffe wie zum Beispiel Teebaumöl oder Fluorid, um den Zahnschmelz zu stärken. Bei entzündetem Zahnfleisch sind Mundspülungen mit Zusätzen von Pflanzen mit wundheilender Wirkung empfehlenswert. Beachten Sie unbedingt die Anwendungshinweise auf der Packung, da die meisten Spülungen unverdünnt angewandt werden.