Das wertvolle Lavendelöl verfügt aber auch über antiseptische und entzündungshemmende Eigenschaften, weshalb es auch in Kosmetikprodukten wie Seifen und Reinigungslotionen oder für die Haarpflege verwendet wird. Vor allem fettige, zu Hautunreinheiten neigende Haut profitiert von den vielfältigen Eigenschaften des Lavendelöls, das die Beschwerden lindert und die Talgproduktion reguliert. Die Haut heilt und regeneriert schneller, da das Öl die Zellerneuerung der Haut fördert.
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Echter Klassiker – Lavendel ist nicht gleich Lavendel
Die violetten Lavendelfelder sind zwar das Markenzeichen der Provence, aber die Pflanze aus der Familie der Lippenblütler ist auch im Mittelmeerraum weit verbreitet. Der aromatisch duftende Strauch wächst sogar in kühleren Regionen und findet sich auch in deutschen Gärten.
Es gibt viele verschiedene Lavendelarten, von denen vor allem Echter Lavendel (Lavandula angustifolia), Speik-Lavendel (Lavandula latifolia), Schopflavendel (Lavandula stoechas) und Lavandin (Lavandula hybrida) eine heilkundliche Wirkung zugesprochen wird. Besonders attraktiv für die Produktion von Lavendelöl ist der wilde Hybridlavendel Lavandin. Diese natürliche Kreuzung aus Echtem Lavendel und Speik-Lavendel liefert wesentlich mehr Blüten und damit auch eine höhere Ausbeute an Öl. Auf über 70 Prozent der Felder in der Provence wird inzwischen Lavandin statt Echtem Lavendel angebaut.
Für die Herstellung von Lavendelöl werden die Stängel mit den Blüten geerntet. Über die Qualität entscheidet nicht nur die Lavendelart, sondern auch der Zeitpunkt der Ernte. Der Anteil der ätherischen Öle ist kurz vor dem Aufblühen der Pflanze besonders hoch. Das Lavendelöl wird in den meisten Fällen durch die schonende Wasserdampfdestillation gewonnen.
Intensiv duftend – Welche Inhaltsstoffe zeichnen Lavendelöl aus?
Die heilende Wirkung des Lavendels war schon im alten Ägypten bekannt und in der Antike nutzen die Römer die Pflanze u. a. für die Körperreinigung. Inzwischen ist es auch wissenschaftlich erwiesen, das Lavendelöl eine Vielzahl von wertvollen Inhaltsstoffen enthält. Deshalb wurde der Echte Lavendel 2008 offiziell zur Heilpflanze des Jahres gekürt.
Das aus Lavendel gewonnene Öl enthält die Monoterpene Linalylacetat und Linalool. Diese sekundären Pflanzenstoffe sind in den äußeren Schichten des Lavendels enthalten und schützen die Pflanze vor Krankheitserregern und UV-Strahlung. Sie wirken sich aber auch positiv auf die Gesundheit aus:
- Linalylacetat ist für den unverwechselbaren Duft der Heilpflanze verantwortlich. Da dieser sehr gut vom Gehirn aufgenommen werden kann, erklärt sich die positive Wirkung auf die Psyche und die Nerven. Schon seit jeher vertrauen Menschen auf den beruhigenden Lavendelduft.
- Linalool riecht ebenfalls sehr aromatisch und wird vor allem wegen der antiseptischen, antimykotischen und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. Deshalb findet sich Lavendelöl in vielen Hautpflegeprodukten.
Weitere nennenswerte Inhaltsstoffe sind Kampfer und Cineol, die eine fiebersenkende Wirkung haben und besonders bei Atemwegsinfekten Linderung verschaffen.
Insgesamt macht die Kombination aus vielen wertvollen Inhaltsstoffen das Öl so wertvoll. Diese Qualität kann je nach Art der Pflanze, Anbaugebiet und Verarbeitung unterschiedlich ausfallen. Im Vergleich zum Echten Lavendel gilt das Öl der Hybridpflanze Lavandin als weniger heilkräftig. Wer nicht nur Wert auf den Duft, sondern auf die heilende Wirkung legt, sollte Produkte bevorzugen, die Lavendula angustifolia enthalten.
Beruhigend und heilend – Haut- und Haarpflege für jeden Typ
Dank der hochwertigen Inhaltsstoffe haben Kosmetikprodukte mit Lavendelöl eine heilende Wirkung auf die Haut. Es wirkt desinfizierend und entzündungshemmend und ist deshalb besonders für unreine, zu Pickeln oder Ekzemen neigende Haut zu empfehlen. Das ätherische Öl reguliert die Talkproduktion und bringt die Haut wieder in ein natürliches Gleichgewicht.
Zudem ist Lavendel für jeden Hauttyp geeignet, da die Anti-Aging-Inhaltsstoffe die Erneuerung der Zellen beschleunigen und somit zu einem glatteren, gesunden Hautbild beitragen. Die Haut entspannt sich und kleine Fältchen werden sichtbar gemildert.
Selbst bei Verletzungen, Sonnenbrand oder Mückenstichen lindert es die Schmerzen und fördert die Heilung. Dabei darf das ätherische Öl auch direkt auf die Haut aufgetragen werden. Bei Quetschungen oder Verstauchungen ist es sinnvoll, einen kühlenden Umschlag mit etwas Öl zu tränken. Aufgrund der antifugalen Wirkung kann das Lavendelöl auch hervorragend bei Pilzerkrankungen eingesetzt werden.
Aber auch Haarpflegeprodukte enthalten häufig Auszüge aus Lavendelöl. Die Wirkstoffe schützen das Haar vor dem Austrocknen und geben sprödem Haar wieder mehr Glanz. Bei empfindlicher, juckender Kopfhaut wirkt Lavendel beruhigend und bringt das gestörte Gleichgewicht wieder in Balance. Dank der regenerativen Wirkung soll Lavendelöl auch Haarausfall positiv bekämpfen. Damit die Inhaltsstoffe sich optimal entfalten können, sollten sie mindestens eine Minute in die Kopfhaut einmassiert werden.
Tief durchatmen – Entspannender und heilender Duft
Wie bei den meisten ätherischen Ölen lässt sich Lavendel auch sehr gut in der Aromatherapie einsetzen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Duftstoffe und vor allem Linalylacetat direkt das zentrale Nervensystem im Gehirn erreichen und von hier aus in die Nervenbahnen des Körpers gelangen.
Geben Sie einfach einige Tropfen Öl in eine Aromalampe oder eine Schale mit heißem Wasser. Auch als Badezusatz entfaltet der wohltuende Duft seine Wirkung. Lavendelöl wirkt entspannend und beruhigend auf die Psyche. Wer sehr gestresst oder durch Sorgen niedergeschlagen ist, kommt endlich wieder zur Ruhe und findet wieder mehr Gelassenheit. Außerdem helfen die schlaffördernden Eigenschaften bei Schlafproblemen.
Bei der Herstellung von Parfums wird bevorzugt das Öl der Hybridpflanze Lavandin verwendet, da der Duft nicht so intensiv wie bei dem echten Lavendel ausfällt. Es gibt moderne Parfum-Kreationen, die sowohl Männern als auch Frauen ansprechen. Einige Parfums oder Roll-on-Stifte nutzen die heilende Kraft des Lavendels und wirken beruhigend oder helfen bei Kopfschmerzen.
Auch bei Erkrankungen der Atemwege bewähren sich die antiseptischen und entzündungshemmenden Eigenschaften des Lavendelöls. Wer von dem Duftcocktail profitieren möchte, kann ein Dampfbad machen. Geben Sie einige Tropfen Öl in eine Schüssel mit heißem Wasser. Beugen sie den Kopf vorsichtig über die Schüssel und decken Sie ein Handtuch darüber. Atmen Sie fünf bis zehn Minuten die wohltuenden Dämpfe ein. Festsitzender Schleim löst sich und kann leichter abgehustet werden.
Natürlicher Insektenschreck – Lästige Plagegeister vertreiben
Typische Mitbringsel eines Frankreichurlaubs sind kleine Duftsäckchen mit trockenen Lavendelblüten. Tatsächlich ist der Duft von Lavendel ein hervorragendes Mittel gegen unerwünschte Insekten, und das ganz ohne gesundheitsgefährdende synthetische Zusätze.
Anwendungstipps:
- Legen Sie ein Baumwollsäckchen mit getrockneten Lavendelblüten in den Kleiderschrank, um Motten zuverlässig zu vertreiben.
- Stellen Sie eine Schale mit Wasser neben das geöffnete Fenster und geben Sie einige Tropfen Lavendelöl dazu. Alternativ können Sie auch eine Duftkerze anzünden. So vertreiben Sie nicht nur Mücken, sondern auch Fliegen und Spinnen.
- Wenn Sie sich viel in der Natur aufhalten, können Sie auch einige Tropfen auf die Kleidung geben, um die lästigen Insekten abzuwehren.
Stärkung von innen – Gesundbrunnen Lavendel
Neben der äußeren Anwendung kann Lavendel auch in Form von Tee oder Kapseln eingenommen werden. Sehr wirksam hilft Lavendeltee bei Verdauungsbeschwerden aller Art. Ob Blähungen, Bauchschmerzen oder Übelkeit, der Tee wirkt krampflösend und lindert rasch die Schmerzen. Zudem wirkt Lavendeltee sehr beruhigend und kann auch leichte Kopfschmerzen lindern.
Vor allem in der mediterranen Küche ist Lavendel auch als Gewürz sehr beliebt und findet sich oft in der Mischung „Kräuter der Provence“. Auch beim modernen Backen wird gerne Lavendel verwendet. Allerdings ist er sehr geschmacksintensiv und sollte nur sparsam dosiert werden.