Zunächst ist erst einmal die Schutzfunktion zu nennen. Die Inhaltsstoffe legen sich wie ein Schutzwall über die Haut und wehren schädliche Umwelteinflüsse zum Beispiel durch die Witterung ab. Gleichzeitig speichert das Naturprodukt die Feuchtigkeit, ohne jedoch die Poren zu verstopfen. Die Wirkstoffe im Bienenwachs fördern außerdem die Regeneration der Zellen, was einer vorzeitigen Alterung der Haut vorbeugt.
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Fleißige Bienchen – Wie entsteht Bienenwachs?
Honigbienen benötigen Wachs, um ihre Waben zu bauen. Dafür sondern die dafür zuständigen Bienen über ihre Wachsdrüsen am Hinterleib kleine stecknadelgroße Plättchen ab. Diese sehen zunächst noch hellweiß und fast durchsichtig aus. Im nächsten Schritt bearbeitet die Biene das Wachs mit ihren Mundwerkzeugen. Dabei werden auch verschiedene Substanzen wie zum Beispiel Pollen untergeknetet, wodurch das Wachs die gelbliche Farbe erhält.
Aus dem Wachs bauen die Bienen die typisch sechseckigen Waben. In ihnen werden Eier abgelegt oder Honig gelagert. Die gefüllte Honigwabe wird vom Imker mit Hilfe einer Honigschleuder entleert. Da sich Krankheitserreger, Kot oder andere Rückstände auf der alten Wabe befinden können, wird diese aufgrund der Hygiene nicht wieder in den Bienenstock gestellt. Stattdessen erhalten die Bienen Wachsplatten, die ihnen helfen, neue Waben zu bauen.
Vielseitiges Multitalent – Wofür wird Bienenwachs verwendet?
Nach der Honiggewinnung werden die leeren Waben mit Hilfe von heißem Wasser geschmolzen und anschließend gefiltert, um Verunreinigungen zu entfernen. Dieses naturbelassene Wachs wird als Cera flava bezeichnet. Es sieht gelblich aus und riecht intensiv nach Honig.
Cera alba ist das Wachs von Bienen, das mit chemischen Bleichmitteln behandelt wird. Dadurch nimmt es einen weißlichen Farbton an und riecht nicht mehr so stark nach Honig. Die Eigenschaften des Wachses werden durch diesen Prozess allerdings nicht beeinträchtigt.
Bienenwachs wird schon seit Jahrhunderten genutzt, zum Beispiel werden daraus Kerzen hergestellt. Steigender Beliebtheit erfreuen sich nachhaltige Bienenwachstücher, die statt Frischhaltefolie Lebensmittel schützen. Da Bienenwachs nicht schlecht wird, können diese Tücher immer wieder verwendet werden. Das wasserabweisende Wachs wird sowohl für kosmetische Pflegeprodukte als auch in der Pharmaindustrie sowie zur Pflege von Möbeloberflächen verwendet.
Natürlicher Schutz – Welche Wirkstoffe sind gut für die Haut?
Im Bienenwachs sind mehr als 300 Inhaltsstoffe enthalten, die unter anderem auch für den typischen Duft sorgen. Es sind jedoch die emulgierenden Eigenschaften, die Bienenwachs als hautverträgliche Fettkomponente so wertvoll für den Einsatz in der Kosmetik machen. Das Wachs sorgt dafür, dass sich schwer mischbare Substanzen wie Wasser und Fett verbinden. Bienenwachs stabilisiert diese Mischung und verleiht den Produkten eine angenehme Konsistenz.
Aber auch folgende Inhaltsstoffe sprechen für Bienenwachs in der Kosmetik:
- Beim Kneten des Wachses mit den Mundwerkzeugen werden neben Pollen auch Propolis untergearbeitet. Das ist eine harzige Substanz, die Bienen von Bäumen sammeln und in sogenannten Bienenleim umwandeln. Diese Masse nutzen die Immen, um Löcher in ihrem Bienenstock abzudichten. Propolis verleiht dem Bienenwachs seine antibakterielle, entzündungshemmende und wundheilende Wirkung.
- Bienenwachs hat außerdem eine antioxidative Wirkung, denn es schützt vor schädlichen Umwelteinflüssen wie Sonnenlicht, kalter Witterung oder Zigarettenrauch. Dieser Schutzschild sorgt dafür, dass die Haut nicht austrocknet.
- Bienenwachs enthält viel Vitamin A. Es hilft der Haut, sich schneller zu regenerieren und neue Zellen aufzubauen. Das Vitamin schützt auch vor der UV-Strahlung der Sonne, ersetzt jedoch nicht ein Sonnenschutzmittel.
Reizarm und pflegend – Luftdurchlässiger Schutzfilm auf der Haut
In kosmetischen Pflegeprodukten wie Gesichts- und Körpercreme oder Lippenpflegestiften ist Bienenwachs sehr gut verträglich. Das liegt an einer besonderen Eigenschaft: Dank der Inhaltsstoffe legt sich das Bienenwachs wie ein Schutzfilm über die Haut und bewahrt die Feuchtigkeit. Obwohl Bienenwachs wasserabweisend wirkt, verstopft es nicht die Poren, sondern lässt Talk abfließen.
Vor allem trockene, spröde und rissige Haut profitiert von den feuchtigkeitsspendenden und regenerativen Eigenschaften. Juckreiz und Spannungen lindern sich sofort und die Haut wird wieder geschmeidig. Aufgrund der hautschonenden Wirkung kann sich auch strapazierte und sensible Haut wieder erholen. Durch diese Schutzfunktion im Zusammenspiel mit dem regenerativ wirkenden Vitamin A hat Bienenwachs einen wirksamen Anti-Aging-Effekt und beugt einer vorzeitigen Alterung der Haut vor.
Die pflegenden Eigenschaften des Bienenwachses machen es auch sehr wertvoll bei Hautschäden durch Ekzeme, Schuppenflechte (Psoriasis) oder Neurodermitis sowie bei Verletzungen oder Sonnenbrand. Das natürliche Bienenwachs hilft auch Entzündungen im Windelbereich von Babys- und Kleinkindern zu mildern oder vorzubeugen. Die antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkstoffe lindern den Schmerz und schützen gleichzeitig vor weiteren Belastungen.
Bienenwachs ist sehr oft in Lippenpflegestiften oder Lippenstiften enthalten. Die zarte Haut wird sanft gepflegt, trocknet nicht aus und bleibt geschmeidig und elastisch. Ein praktischer Helfer für alle Gelegenheiten ist ein Hautpflegestift. Er passt in die Handtasche und kann jederzeit eingesetzt werden, um spröde Hautstellen, eingerissene Mundwinkel oder auch Mückenstiche umgehend zu behandeln.
Repair und Pflege – Natürliche Haarpflege mit Bienenwachs
Bienenwachs enthält viele natürliche Fettsäuren. Im Zusammenspiel mit Vitamin A wirkt es sich wohltuend auf Kopfhaut und Haare aus. Es versorgt die Haare mit viel Feuchtigkeit und bewahrt sie vor dem Austrocknen. Gereizte und juckende Kopfhaut beruhigt sich und die Symptome lindern sich merklich.
Haarwachs enthält auch oft Bienenwachs, da es die spröde Struktur der Haare glättet. Sie glänzen und sind spürbar leichter zu kämmen. Das Haarwachs können Sie sowohl in den Haaransatz als auch in die spröden Spitzen einkneten. Anschließend stylen Sie die Haare wie gewohnt.
Repair und Pflege – Natürliche Haarpflege mit Bienenwachs
Als nachhaltige Alternative zu Alu- oder Frischhaltefolien werden Bienenwachstücher immer beliebter. Sie können diese Frischhaltetücher fertig kaufen oder ganz leicht selbst herstellen. Sie benötigen allerdings Bienenwachs in Bioqualität und ein gewaschenes Baumwolltuch.
Anleitung:
- Geben Sie das Bienenwachs in eine alte Schüssel und schmelzen Sie es im Wasserbad. Das Wasser sollte nicht kochen.
- Legen Sie den Stoff auf eine Lage Backpapier und gießen Sie das geschmolzene Wachs gleichmäßig darüber. Anschließend decken Sie eine weitere Lage Backpapier auf das Wachs.
- Stellen Sie ein Bügeleisen auf mittlere Hitze und bügeln Sie über die oberste Lage. Das Wachs sollte nun in den Stoff einsickern.
- Lösen Sie das Backpapier und lassen Sie den Stoff an der Wäscheleine kurz trocknen.
Ein Bienenwachstuch eignet sich hervorragend, um Brote einzuwickeln oder Schüsseln abzudecken. Fleisch und Fisch sollten jedoch nicht damit in Berührung kommen. Das Tuch kann leicht mit lauwarmem Wasser gereinigt und ungefähr ein Jahr verwendet werden.