Die Heilpflanze lindert Spannungskopfschmerzen, befreit die Schnupfnase und hilft bei Magen-Darm-Beschwerden. In kosmetischen Produkten wird das pflanzliche Heilöl vor allem wegen seiner antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. Besonders beliebt ist die Pfefferminze in der Mundhygiene, denn sie sorgt nicht nur für gesunde Zähne und Zahnfleisch, sondern auch für einen frischen Atem.
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Aromatisch würzig – Wie wird Pfefferminze als Heilkraut verwendet?
Es gibt rund 30 verschiedene Minzarten, die wahrscheinlich aus dem asiatischen Raum nach Europa eingeführt wurden. Als Heilpflanze wird vor allem die Pfefferminze (Mentha x piperita) verwendet, eine wilde Kreuzung von der Bachminze und der Grünen Minze. Die Pfefferminze wurde im 17. Jahrhundert erstmals in einem englischen Garten entdeckt und wird auch als Gartenminze oder englische Minze bezeichnet.
Die besonderen Eigenschaften der Pfefferminze stecken in den Blättern, die wertvolles ätherisches Öl enthalten. Pfefferminzöl wird in der Regel durch Wasserdampfdestillation aus den Blüten, Stängeln und Blätter der Pflanze gewonnen. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die heilende Wirkung erst bei einer hohen Dosierung eintritt. Diese ist bei Pfefferminzöl mit Lebensmittelqualität nicht vorhanden.
Die aromatisch duftenden Blätter sind essbar und werden gerne in der Küche verwendet, da sie den Speisen einen frischen, leicht scharfen Geschmack verleihen. Auch für die Zubereitung von alkoholischen Getränken ist die frische Minze hervorragend geeignet. Aus den getrockneten Blättern lässt sich der beliebte Pfefferminztee zubereiten, der vor allem positiv bei Magen- und Darmbeschwerden wirkt.
Erfrischend anders – Welche Wirkstoffe stecken in Pfefferminzöl?
In der medizinischen Anwendung genießt die Pfefferminze ein großes Ansehen und sie wurde schon 2004 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Die Hauptbestandteile sind Menthol und Menthon. Diese sogenannten Monoterpene sind für den kühlenden und erfrischenden Effekt des Öles sowie für den typischen Duft nach Minze verantwortlich und es wird ihnen auch ein leicht beruhigender Effekt zugesprochen.
Zu den weiteren Bestandteilen gehören außerdem Flavonoide. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die in den äußeren Schichten der Pflanze stecken. Sie schützen sie vor schädlichen Einflüssen wie UV-Strahlung oder Krankheitserregern. Die sekundären Pflanzenstoffe in der Pfefferminze haben eine leicht antibakterielle Wirkung sowie entzündungshemmende und krampflösende Eigenschaften.
Sowohl Pfefferminzöl als auch die Pfefferminzblätter sind bewährte Hausmittel, die bei unterschiedlichen Erkrankungen helfen sollen:
- Magen-Darm-Erkrankungen: Bei Bauchschmerzen, Krämpfen oder Verdauungsproblemen lindern die Wirkstoffe der Pfefferminze die Beschwerden. Selbst bei stressbedingtem Reizdarm mildern sich die Symptome. Wer Pfefferminztee nicht mag, kann das Öl auch äußerlich auf den Bauch auftragen.
- Erkältungsinfekte: Das Menthol löst den Schleim aus den Bronchien und befreit die Atemwege. Nasenspray enthält deshalb oft Pfefferminzöl. Das Heilöl kann aber auch in heißes Wasser gegeben und inhaliert werden. Aufgrund der kühlenden Wirkung ist Pfefferminzöl jedoch nicht für ein Erkältungsbad geeignet.
- Muskelverspannungen: Äußerlich aufgetragen, lockert das kühlende Öl die verspannten Muskeln.
Befreit durchatmen – Gesunde Mundhygiene mit Pfefferminzöl
Für die tägliche Zahnpflege gibt es nur sehr wenige Produkte ohne Minzgeschmack. Das liegt in erster Linie an dem frischen Aroma, das für einen angenehm guten Atem sorgt. Aber Pfefferminzöl kann noch viel mehr, denn es reduziert die Entstehung von Plaque. Dieser Belag auf den Zähnen setzt sich größtenteils aus Bakterien des Mundraums sowie aus Nahrungsresten zusammen. Die tägliche Pflege der Zähne verhindert, dass sich Karies und Zahnstein bilden.
Wenn die Plaquebakterien nicht entfernt werden, greifen sie die Mundschleimhaut an. Diese Entzündungen des Zahnfleisches können wiederum zu Parodontitis führen. Wird diese Erkrankung nicht behandelt, kann sie den Kieferknochen befallen und die Zähne lockern bzw. zum Zahnausfall führen. Die desinfizierenden und antibakteriellen Eigenschaften der Pfefferminze in Zahnpasta schützen nicht nur die Zähne, sondern wirken auch hervorragend bei Entzündungen.
Als zusätzliche Zahnpflege sind Mundspülungen mit Pfefferminzöl empfehlenswert, denn sie reinigen auch die schwer zugänglichen Zahnzwischenräume. Gleichzeitig lindert Pfefferminzöl durch den kühlenden Effekt Schmerzen bei Entzündungen des Zahnfleisches.
Tipps für frischen Atem:
Entfernen Sie regelmäßig den Zahnbelag, der sich auch über Nacht bildet. Zahnärzte empfehlen, die Zähne mindestens zweimal am Tag jeweils morgens und abends drei Minuten lang zu putzen. Eine anschließende Mundspülung mit natürlichen Inhaltsstoffen wie Pfefferminzöl oder Teebaumöl ergänzt hervorragend die Zahnpflege. Die antibakteriellen Eigenschaften reduzieren Plaque und beugen so Erkrankungen am Zahnfleisch vor. Durch die heilende Wirkung können aber auch bestehende Entzündungen bekämpft werden.
Beachten Sie unbedingt die Anwendungshinweise des Herstellers. In der Regel sollte der Mund ca. 30 Sekunden mit dem Mundwasser gespült werden. Danach wird das Mittel ausgespuckt. Ein Nachspülen mit Wasser ist nicht erforderlich.
Frischekick am Morgen – Aromatische Reinigungs- und Pflegeprodukte
Die wenigsten Menschen sind geborene Frühaufsteher. Im Gegenteil, vielen fällt es schwer, früh am Morgen in Schwung zu kommen. Wenn es Ihnen ebenso geht, benutzen Sie zum Wachwerden erfrischende Reinigungs- und Pflegeprodukte mit Pfefferminzöl. Aufgrund der antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften enthalten viele Seifen Pfefferminzöl, meistens in Kombination mit weiteren wertvollen pflegenden Inhaltsstoffen. Diese desinfizierenden Wirkstoffe helfen auch Beschwerden bei unreiner Haut zu mildern.
Aber auch trockene und schuppige Kopfhaut profitiert von dem Heilöl. Pfefferminzöl im Shampoo beruhigt die irritierte Haut und hilft bei Entzündungen. Es soll sogar gegen Haarausfall wirken, aber bisher gibt es dazu noch keine verlässlichen wissenschaftlichen Studien.
Extratipp:
An heißen Tagen oder nach einem anstrengenden Bürotag sorgt Pfefferminzwasser für einen herrlich erfrischenden Kick. Es wird einfach auf die Haut aufgesprüht. Das intensive Minzaroma wirkt kühlend und gleichzeitig belebend auf den Körper und die Sinne.
Kopf frei – Pfefferminze bei Spannungskopfschmerzen
Laut dem Portal Statista gehören Kopfschmerzen zu den weit verbreiteten gesundheitlichen Beschwerden in Deutschland. Ein besonders häufiges Leiden ist der sogenannte Spannungskopfschmerz. Dabei handelt es sich um leichte bis mittelschwere Schmerzen, die nach einer gewissen Zeit von alleine wieder verschwinden. Oft treten sie bei Stress oder seelischer und körperlicher Überlastung auf. Aber auch zu wenig Flüssigkeitsaufnahme kann zum dumpfen Stechen im Kopf führen.
Spannungskopfschmerzen müssen nicht sofort mit Medikamenten behandelt werden. Selbst Mediziner empfehlen stattdessen das natürliche Hausmittel Pfefferminze. Wissenschaftliche Studien konnten die Wirksamkeit von Pfefferminzöl bei leichten bis mittelschweren Kopfschmerzen bestätigen. Das Öl wird äußerlich auf Stirn, Schläfen und Nacken aufgetragen und entfaltet durch die angenehme Kühle eine entspannende Wirkung. Ideal ist ein Roll-on-Stift, der jederzeit in der Tasche mitgeführt werden kann. Sobald die ersten Symptome auftauchen, rollen Sie den Stift einfach über die betroffenen Stellen.
Übrigens hilft das ätherische Öl auch hervorragend bei geistiger Erschöpfung. Es belebt die Sinne und fördert die Konzentration. Deshalb enthalten Raumsprays oft Pfefferminzöl.
Gut zu wissen:
Um Reizungen zu vermeiden, sollte hochkonzentriertes Pfefferminzöl nicht direkt, sondern nur verdünnt auf die Haut aufgetragen werden. Wie alle ätherischen Öle mit Menthol ist es nicht für Babys und Kleinkinder geeignet.
