Es spendet viel Feuchtigkeit und hat eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung. Das Öl aus dem Fruchtfleisch der Kokosnusspalme zaubert ein angenehm geschmeidiges Hautbild und beugt auch einer vorzeitigen Alterung der Haut vor. Als komedogenes Öl ist es jedoch als Pflegeprodukt für zu Unreinheiten neigender Haut weniger gut geeignet.
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Wie wird Kokosöl gewonnen?
Kokospalmen bzw. Kokosnusspalmen wachsen in tropischen Regionen. Ist ein Baum nach etwa 12 Jahren ausgewachsen, kann er rund 100 Kokosnüsse über das Jahr verteilt liefern. Das Kokosöl wird aus dem weißen Fruchtfleisch gewonnen. Kokosöl hat eine weiße, leicht gelbliche Farbe. Aufgrund seines hohen Gehalts an gesättigten Fettsäuren nimmt es bei Temperaturen unter 24 Grad Celsius eine feste Konsistenz ein und wird deshalb auch als Kokosfett oder Kokosbutter bezeichnet. Bei Zimmertemperatur sowie durch die Körperwärme schmilzt das Fett und lässt sich wunderbar auf der Haut verteilen.
Sehr verbreitet ist RBD-Kokosöl, das raffiniert, gebleicht und desodoriert wird. Bei dieser Herstellungsweise wird die Kokosnuss über einen längeren Zeitraum getrocknet. Oft vergehen Monate, bis das als Kopra bezeichnete getrocknete Fruchtfleisch geraspelt und in Ölmühlen gepresst wird. Raffiniertes Öl wird außerdem desodoriert, das heißt es werden unerwünschte Geruchs- und Geschmacksstoffe entfernt sowie durch Bleichen die Farbe verändert.
Natives Kokosöl wird durch schonende Kaltpressung gewonnen. Meistens werden Bioprodukte verwendet, die in möglichst frischem Zustand ohne chemische Zusätze gepresst werden. Da beim nativen Kokosöl alle wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben, ist es besonders gut für kosmetische Zwecke geeignet.
Pure Feuchtigkeit – die pflegenden Eigenschaften des Kokosöls
Genau genommen ist Kokosöl ein Fett, dass zu 90 Prozent aus gesättigten Fettsäuren besteht. Besonders interessant ist Laurinsäure, der bei äußerlicher Anwendung viele positive Wirkungen zugesprochen werden. Die als mittelkettige Fettsäure kategorisierte Laurinsäure wirkt antimikrobiell, das heißt, sie hemmt wirkungsvoll das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzinfektionen. Aus diesem Grund wird Kokosöl gerne als Basis für viele Reinigungs- und Pflegeprodukte verwendet.
Außerdem enthält Kokosöl auch ungesättigte Fettsäuren wie Linolsäure, die für die feuchtigkeitsspendende Wirkung des Öls verantwortlich ist. Produkte mit Kokosöl bilden auf der oberen Hautschicht einen Schutzmantel, der die Haut immer mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt. Linolsäure hat außerdem entzündungshemmende Eigenschaften.
Die antibakterielle Wirkung des Öls verstärken die enthaltenen Aminosäuren, Mineralstoffe sowie Vitamine. Dank der antioxidativen Wirkung im Vitamin E beugt die Pflege mit Kokosöl einer vorzeitigen Faltenbildung und Hautalterung vor.
Während Kokosöl für die äußerliche Anwendung mit vielen guten Eigenschaften punktet, hat es in der Ernährung seinen Ruf als Superfood verloren. Das liegt an den gesättigten Fettsäuren, die im Verdacht stehen, die Cholesterinwerte im Blut zu erhöhen.
Pflege und Schutz – Allroundpaket Kokosöl für gesunde Haut
Die Anwendungsbereiche von Kokosöl sind nahezu unbegrenzt. Selbst empfindliche Babyhaut verträgt das feuchtigkeitsspendende Öl hervorragend. Das Produkt kann ganz einfach pur und unverdünnt auf die Haut aufgetragen werden. Es zieht schnell ein, ohne einen fettigen Film auf der Haut zu hinterlassen, und hat einen leicht kühlenden Effekt.
Die wichtigsten Anwendungsbereiche auf einen Blick:
- Gesichtspflege: Durch die feuchtigkeitsspendende Wirkung verleiht Kokosöl der Gesichtshaut einen frischen, strahlenden Teint. Mit dem Anti-Aging-Effekt beugt die Anwendung einer vorzeitigen Alterung der Haut vor.
- Trockene Haut: Durch das Kokosöl werden trockene, spröde und sogar verhornte Hautstellen wieder zart und streichelweich.
- Lippenpflege: Spröde und rissige Lippen erhalten viel Feuchtigkeit und Pflege und werden wieder weich und geschmeidig.
- Problemzonen: Rund 98 Prozent der Frauen haben Cellulite. Diese genetisch bedingten kleinen Dellen an Gesäß oder Oberschenkel sind harmlos. Wer sich daran stört, kann mit regelmäßigen Kokosöl-Massagen kleine Verbesserungen erzielen.
- Schwangerschaftsstreifen vorbeugen: Sie sind schwanger? Herzlichen Glückwunsch! Damit sich in Ihrem Bindegewebe keine Dehnungsstreifen bilden, reiben Sie jeden Tag Bauch und Oberschenkel mit Kokosöl ein.
- Reinigung: Kokosöl eignet sich sehr gut zum Abschminken. Einfach etwas Öl auf einen Wattepad geben und mit kreisenden Bewegungen über das Gesicht streichen. Selbst die empfindlichen Augen können Sie auf diese Weise reinigen.
- Badezusatz: Geben Sie zwei Teelöffel Kokosöl in Ihr Badewasser und genießen Sie die feuchtigkeitsspendende Ganzkörperpflege. Aufgrund der Zusammensetzung zieht das Öl schnell in die Haut ein.
- Wundpflege: Bei kleinen Verletzungen, Sonnenbrand oder auch bei Hautirritationen wirkt das pur aufgetragene Kokosöl antibakteriell und entzündungshemmend. Die beruhigte Haut schmerzt nicht mehr so stark. Schmerzhafte Rötungen im empfindlichen Windelbereich von Babys und Kleinkindern können ebenfalls mit Kokosöl gelindert und gepflegt werden.
- Sonnenschutz: Kokosöl blockiert einen Teil der UV-Strahlung der Sonne. Je nach Hauttyp hat das pure Öl einen Lichtschutzfaktor von 2 bis 7. Das bedeutet, der natürlich Hautschutz wird entsprechend verlängert. Menschen mit empfindlicher Haut sollten aber auf jeden Fall eine Sonnencreme verwenden.
- Massageöl: Kokosöl lässt sich gut auf der Haut verteilen und eignet sich hervorragend für die Massage. Es zieht schnell ein und hinterlässt keinen Fettfilm auf der Haut.
- Mückenabwehr: Auf Mücken und andere Insekten wie Zecken wirkt der Geruch der Laurinsäure abschreckend. Wenn Sie das Kokosöl auf die Haut auftragen, überdecken Sie gleichzeitig Ihren eigenen Körpergeruch, der die Sauger anzieht.
Pro und Contra – Kokosöl bei fettiger, unreiner Haut
Die Meinungen über die Anwendung von Kokosfett bei fettiger und zu Akne neigender Haut sind zwiegespalten. Es gibt viele Befürworter, die durch die Anwendung von Kokosöl ein reineres Hautbild bei sich erzielen. Tatsächlich hilft die enthaltene Laurinsäure mit seinen antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften, Hautunreinheiten zu bekämpfen. Auf der anderen Seite gehört Kokosöl aufgrund des hohen Anteils an Ölsäuren zu den komedogenen Ölen und kann die Poren verstopfen. Dadurch verschlechtert sich die Situation und es bilden sich erst recht Mitesser und Pickel.
Für Menschen, die unter fettiger und unreiner Haut leiden, eignen sich eher nicht komedogene Öle wie Sheabutter oder Arganöl.
Strahlender Glanz – Schöne Haare mit Kokosöl
Eine Haarkur mit Kokosöl verleiht den Haaren einen seidigen Schimmer. Auch schuppige, juckende Kopfhaut wird sanft gepflegt. Kokosöl ist sogar geeignet, um den Milchschorf auf den Kopf von Babys sanft zu lösen. Nach dem Einreiben löst sich der Schorf von alleine.
Wenn sie Ihre Haare pflegen möchten, verwenden Sie Kokosöl als Haarmaske. Massieren Sie das Fett in die strapazierten Haarspitzen oder die juckende Kopfhaut ein. Wickeln Sie ein Handtuch um den Kopf und lassen Sie das Öl mindestens 30 Minuten oder über Nacht einwirken. Anschließend waschen Sie wie gewohnt Ihre Haare.
Erfrischend anders – Was ist das Trendgetränk Kokoswasser?
In den unreifen, grünen Kokosnüssen befindet sich neben dem weißen Fruchtfleisch eine milchig-trübe Flüssigkeit. Eine Frucht enthält rund 600 Milliliter Kokoswasser. Das kalorienarme Erfrischungsgetränk steckt voller wertvoller Vitamine und Mineralstoffe wie Zink, Magnesium und Calcium. Es kann pur getrunken werden, verleiht aber auch Cocktails eine karibische Note. Aufgrund des langen Transportweges und der daraus resultierenden negativen Ökobilanz ist Kokoswasser allerdings nicht als täglicher Durstlöscher geeignet.
Kokoswasser ist nicht zu verwechseln mit Kokosmilch. Letztere wird aus der reifen Kokosnuss gewonnen. Das weiße Fruchtfleisch wird gemahlen und mit einer Presse ausgedrückt. Oft wird diese sehr fetthaltige Milch mit Wasser verdünnt.