Als Folge trocknen sowohl Haut als auch Finger- und Fußnägel aus. Rillen, brüchige Nägel oder eine eingerissene Nagelhaut sind nicht nur optische Beeinträchtigungen. Viele Menschen leiden auch seelisch unter diesen oft langwierigen und schmerzhaften Blessuren und würden Hände und Füße am liebsten vor den Blicken anderer verstecken. Die richtige Nagelpflege hilft, schmerzhaften Verletzungen vorzubeugen und trägt außerdem zum persönlichen Wohlbefinden bei.
Nagelpflege entdecken
Filigranes Wunderwerk – Woraus besteht der Nagel?
Sowohl Finger- als auch Zehennägel werden von Hautzellen gebildet und bestehen aus dem körpereigenen Protein Keratin. Die feste Hornplatte entsteht aus abgestorbenen Hautzellen. Sie ist durchsichtig, erscheint jedoch durch die darunterliegenden Blutgefäße leicht rosa bis rötlich. Eingebettet wird der Nagel im unteren Bereich von einer feinen Hautschicht, der Nagelhaut. Sie schützt den nachwachsenden Nagel.
Unter der festen Hornschicht liegt das Nagelbett aus Weichteilgewebe. Beides ist fest miteinander verwachsen. Erst an den Finger- und Fußkuppen teilen sich beide und der Nagel wächst über das Nagelbett hinaus. An der Nagelwurzel ist ein kleiner, weißer Bereich zu sehen. Diese Halbmondform wird als Lunula oder Nagelmond bezeichnet. Hier bilden sich ständig neue Hornhautzellen, die die Nagelplatte stetig vorschieben.
Gepflegte Fingernägel sehen zwar attraktiv aus, aber sie haben mehr als nur eine reine Schmuckfunktion. Sie sind ein filigranes Werkzeug, und schützen die empfindlichen Fingerkuppen und Zehenspitzen.
Viel Cremen – Ist eine tägliche Nagelpflege erforderlich?
Scharfe Reinigungs- und Spülmittel aber auch chemische Zusätze in Seifen trocknen die Nägel aus und machen sie brüchig. Eingerissene und eingewachsene Nägel stören ungemein im Alltag. Ein besonderes Augenmerk verdient auch die Nagelhaut. Ist sie spröde, kann sie leicht einreißen. Durch diese Verletzungen können Bakterien eintreten und Entzündungen auslösen.
Allein um schmerzhafte Verletzungen vorzubeugen, hat sich als vorbeugende Maßnahme tägliches Eincremen von Händen und Füßen bewährt. Von der Pflegecreme profitieren auch die Nägel. Ideal sind reichhaltige, rückfettende Produkte aus natürlichen Pflanzenextrakten, deren Wirkstoffkombination aus Vitaminen und Mineralstoffen Nägel und Haut schützen und stärken. Diese natürlichen Inhaltsstoffe haben sich besonders bewährt:
- Aloe Vera Gel sorgt für intensive Feuchtigkeit.
- Jojobaöl hält die Haut geschmeidig.
- Kamilienblütenextrakt wirkt entzündungshemmend.
- Sheabutter kräftigt die Nägel.
Maniküre und Pediküre – Tipps für gesunde Finger- und Zehennägel
Die Pflege von Händen und Fingernägel wird als Maniküre bezeichnet. Pediküre umfasst die Behandlung von Füßen und Zehennägeln. Bei der medizinischen Fußpflege wird von Podologie gesprochen. Manche Menschen ziehen es vor, sich im Kosmetikstudio maniküren oder pediküren zu lassen. Wenn Sie einige wichtige Regeln beachten, können Sie jedoch auch zuhause die richtige Nagelpflege durchführen.
Gehen Sie in diesen Schritten vor:
- Schritt: Mit zunehmendem Alter werden die Fingernägel immer fester. Deshalb widmen Sie sich der Nagelpflege am besten nach dem Duschen oder Baden. Jetzt ist die Hornplatte durch die Feuchtigkeit etwas weicher. Alternativ können Sie die Nägel auch für wenige Minuten in ein lauwarmes Wasserbad tauchen.
- Schritt: Schieben Sie mit einem abgerundeten Holzstäbchen oder Wattestäbchen behutsam die Nagelhaut zurück. Das sieht nicht nur schöner aus, auf diese Weise schützen Sie die empfindliche Haut vor dem einreißen. Da die Nagelhaut eine wichtige Schutzfunktion hat, sollten Sie sie nicht abschneiden.
- Schritt: Für das Kürzen der Nägel empfehlen Experten den Griff zu Glas- oder Keramikfeilen. Nachhaltig sind Feilen aus weichem Naturstein, die ein Leben lang halten. Feilen Sie den Nagel stets von außen nach innen. Eine Alternative zur Feile ist der Nagelknipser. Feilen Sie anschließend die rauen Kanten glatt und geben Sie dem Nagel die gewünschte Form. Die Zehennägel sollten allerdings eine gerade Form erhalten, damit Sie nicht so leicht in die Haut einwachsen können.
- Schritt: Wenn Sie die Nägel nicht lackieren, können Sie die Hornschicht vorsichtig polieren. Dafür gibt es spezielle Polierfeilen oder Polierblöcke. Winzige Schleifpartikel glätten die Oberfläche und geben dem Nagel einen feinen Schimmer. Allerdings sollten die Nägel nicht öfter als einmal in der Woche poliert werden, da sonst die Hornhautschicht zu dünn werden kann.
- Schritt: Tragen Sie jetzt eine reichhalte Hand- oder Fußcreme auf. Massieren Sie die Pflege sorgfältig ein.
Kräftig und gesund – So stärken Sie brüchige Nägel
Gesunde, kräftige Nägel wirken attraktiv, aber viele Menschen leiden unter brüchigen, dünnen oder eingerissenen Finger- und Zehennägeln. Die Gründe sind vielfältig. Zum einen kann eine ungesunde Ernährung zu einem Mangel an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen führen. Aber auch eine starke Beanspruchung der Hände wirkt sich negativ auf die Nägel aus. Zu viel Sonnenlicht, kalte und nasse Witterung sowie chemische Zusätze in Seifen oder Reinigungsmitteln greifen die Hornschicht an.
Folgende Ratschläge wirken brüchigen Nägeln entgegen:
- Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse. Proteinreiche Nahrungsmittel liefern das nötige Eiweiß, um die Keratinschicht bilden zu können.
- Verwenden Sie milde, rückfettende Seifen und Reinigungsmittel oder tragen Sie bei der Hausarbeit und bei extremer Witterung Handschuhe.
- Cremen Sie die Hände und Füße täglich mit einer reichhaltigen Pflegecreme.
- Behandeln Sie Nägel und Nagelhaut mit speziellem Nagelbalsam oder Nagelölen. Tragen Sie das Produkt auf und massieren Sie es sanft ein. Lassen Sie die Wirkstoffe am besten über Nacht einziehen.
Beeindruckende Akzente – Nagellack perfekt auftragen
Längst nicht nur Frauen, sondern auch Männer greifen gerne zu dezentem oder auffallendem Nagellack.
Wer die Basics beherrscht, kann auch zuhause einen schicken Look zaubern.
- Nägel vorbereiten: Entfernen Sie zunächst den alten Nagellack. Verwenden Sie am besten acetonfreien Nagellackentferner mit natürlichen, pflegenden Inhaltsstoffen wie Kokosnussöl oder Aloe Vera. Der alte Lack wird effektiv entfernt, ohne dabei die Nägel auszutrocknen. Geben Sie die Lösung auf einen weichen Wattepad und wischen Sie sanft in kreisenden Bewegungen über die Nägel. Wenn Sie keinen alten Lack entfernen müssen, achten Sie darauf, dass sich kein Fett- oder Ölfilm zum Beispiel von der Pflegecreme auf den Nägeln befindet. Sonst haftet der Lack nicht so gut.
- Maniküre und Pediküre: Kürzen Sie wie beschrieben die Nägel und bringen Sie sie mit der Feile in die gewünschte Form.
- Unterlack auftragen: Speziell bei intensiven Farbtönen ist ein Unterlack bzw. Base Coat ein Muss. Er schützt den Nagel nicht nur vor Verfärbungen, sondern gleicht kleine Rillen und Unebenheiten auf der Hornplatte aus. Lassen Sie den Lack gut trocknen.
- Nagellack nicht schütteln: Wenn das angebrochene Fläschchen Nagellack länger steht, können sich die Pigmente absetzen. Es ist jedoch keine gute Idee, die Flasche zu schütteln. Dadurch bilden sich Luftbläschen, die das Auftragen der Farbe erschweren. Rollen Sie das Fläschchen stattdessen vorsichtig zwischen den Handflächen.
- Nagellack auftragen: Jetzt kommt der Zeitpunkt, der viel Konzentration erfordert. Sorgen Sie dafür, dass Sie Ruhe haben und nicht gestört werden. Tragen Sie den Lack nicht zu dick auf, sondern streichen Sie den Pinsel immer am Rand der Flasche ab. Versuchen Sie den Lack in drei Strichen aufzutragen, und zwar von der Wurzel zur Spitze. Beginnen Sie an den Seiten, der letzte Strich führt über die Mitte des Nagels.
- Lack gut trocknen lassen: Lassen Sie den Nagellack in Ruhe trocknen. Das gilt auch, wenn Sie eine zweite Schicht auftragen.
- Schützenden Überlack auftragen: Damit der Lack nicht so schnell absplittert, können Sie einen Überlack bzw. Top Coat auftragen. Ideal sind Produkte, die sowohl als Unter- sowie als Überlack geeignet sind.
Extratipp:
Nagellack enthält mehr oder weniger giftige Substanzen. Greifen Sie deshalb lieber zu Naturkosmetik-Produkten oder sogenannten Free-Nagellacken. Ein 8-Free-Lack verzichtet auf entsprechend viele chemische Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Phthalate, Formaldehyd, Campher oder Silikone. Je höher die Free-Zahl, desto gesundheitlich unbedenklicher ist der Nagellack.