Das natürliche Heilmittel bekämpft nicht nur Bakterien, sondern auch Viren und Pilzerkrankungen. Die Kombination wertvoller Inhaltsstoffe wirkt entzündungshemmend und fördert die Wundheilung. Bei einer Erkältung sorgt eine Inhalation des ätherischen Öls dafür, dass die Schleimhäute abschwellen und die Symptome schneller abklingen. Teebaumöl eignet sich aber auch hervorragend für die tägliche Pflege von Gesicht, Haut, Kopfhaut und Haaren.
Teebaum – Die australische Wunderpflanze
Die australischen Ureinwohner verwenden schon seit jeher Wurzeln, Früchte und Blätter des Teebaums, um sich vor Infektionen zu schützen oder Erkrankungen zu heilen. Der britische Seefahrer James Cook soll den zu den Myrtengewächsen zählenden Baum im 18. Jahrhundert auf einer seiner Reisen entdeckt haben. Weil sich aus den Blättern ein heilsames Getränk zubereiten ließ, nannte er die Pflanze Teebaum.
Teebaum ist ein Sammelbegriff für rund 300 verschiedene Sträucher und Bäume der Gattung Melaleuca. Die immergrüne Pflanze hat schmale lange Blätter, die Fichtennadeln ähneln, und weiße Blüten. Allerdings enthält nur eine Sorte, Melaleuca alternifolia, die ideale Zusammensetzung der heilenden Inhaltsstoffe.
Das Teebaumöl wird durch Wasserdampfdestillation gewonnen. Hierfür werden nicht nur die Blätter, sondern auch die jungen Zweige verwendet. Das ätherische Öl hat eine durchsichtige bis leicht gelbliche Farbe und einen auffallenden Geruch, der entfernt an Eukalyptusöl erinnert.
Inzwischen werden Blätter und Zweige nicht nur von wildwachsenden Bäumen geerntet. Es gibt in Australien auch riesige Plantagen, die nicht selten nach Brandrodungen entstehen. Beim Kauf des Teebaumsöls ist ratsam, Produkte aus ökologischem Anbau zu erwerben.
Natürliches Allheilmittel – Wirkstoffe im Teebaumöl
Anfang des 20. Jahrhunderts erforschte der australische Chemiker Dr. Arthur R. Penfold die Eigenschaften des ätherischen Teebaumöls. In einer wissenschaftlichen Untersuchungsreihe konnte er die Wirkung des hautfreundlichen und ungiftigen Öls gegen Bakterien, Viren und Pilzen nachweisen. Durch die Entdeckung des Penizillins geriet das australische Öl jedoch wieder in Vergessenheit. Es wurde erst in den letzten Jahrzehnten im Zuge der Rückbesinnung auf Naturheilmittel wiederentdeckt.
Neben einer Vielzahl von wertvollen organischen Verbindungen zeichnen zwei Wunder-Wirkstoffe das ätherische Teebaumöl aus: Terpinen und Cineol. Terpinen sind ungesättigte Kohlenwasserstoffe, die sowohl entzündungshemmend wirken als auch den Heilungsprozess verstärken. Das ätherische Cineol wird auch Eucalyptol genannt und hilft besonders bei Erkältungs- und Atemwegserkrankungen.
Entscheidend ist jedoch die richtige Kombination der beiden Inhaltsstoffe bei 100 Prozent natürlichem Öl. So sollte Terpinen mindestens zu 35 Prozent enthalten sein, hier gilt je mehr, je besser. Bei kosmetischer Verwendung sollte der Cineol-Gehalt unter fünf Prozent liegen, da es in zu großer Konzentration Reizungen hervorrufen kann.
Tausendsassa Teebaumöl – Vielseitige Anwendungsmöglichkeiten
Von der antibakteriellen, antiseptischen und fungiziden Wirkung der Inhaltsstoffe sind nicht nur Menschen überzeugt, die sich für Naturheilkunde interessieren. Viele bewahren immer ein Fläschchen des ätherischen Öls im Badezimmerschrank auf, um im Notfall auf das entzündungshemmende Heilmittel zurückgreifen zu können.
Die wichtigsten Anwendungsgebiete auf einen Blick:
- Hautunreinheiten, Pickel und Akne
Durch die Inhaltsstoffe werden unerwünschte Bakterien und Keime bekämpft. Gleichzeitig hemmt das Öl Entzündungen und fördert die Heilung der beanspruchten Haut. Dafür einfach das Öl auf ein Wattestäbchen geben und die betroffenen Stellen betupfen. Bei Entzündungen der Haut durch Pickel oder Akne unterstützt ein Dampfbad die Heilwirkung. - Kopfhaut und Haare
Bei gereizter und fettiger Kopfhaut bekämpft das Teebaumöl sowohl Bakterien als auch Hefepilze, die Schuppen auslösen können und reguliert gleichzeitig die Talgproduktion. Allerdings ist es wenig ratsam, sich die Haare mit einer eigens angemischten Spülung zu waschen. Gelangt mit dem ätherischen Öl vermischtes Wasser in die Augen, kann es Reizungen auslösen. Besser geeignet sind spezielle Haarpflegeprodukte mit Teebaumöl. - Schmerzhaften Entzündungen im Mund- und Rachenraum
Sowohl Zahnschmerzen, blutendes Zahnfleisch oder Halsschmerzen lassen sich durch das Gurgeln mit einer Mischung aus warmem Wasser und einigen Tropfen Teebaumöl lindern. Auch gegen Mundgeruch hilft eine Spülung mit dem ätherischen Öl. - Herpes
Mit Kribbeln und Brennen auf Ober- oder Unterlippe kündigt sich Herpes labialis an. Die Lippenbläschen sind zwar ungefährlich, aber schmerzhaft und nicht schön anzusehen. Wenn schon beim ersten Anzeichen die Stelle vorsichtig mit Teebaumöl betupft wird, kann die Virusinfektion in vielen Fällen gestoppt werden. Aber auch wenn der Herpes richtig aufblüht, wirkt das Öl entzündungshemmend, schmerzlindernd und beruhigend. - Nagel- und Fußpilz
Die beiden hartnäckigen Pilzerkrankungen sind nur sehr schwer in den Griff zu bekommen. Aufgrund seiner fungiziden Wirkung unterstützt Teebaumöl die Behandlung. Dafür einfach das Öl direkt auf den betroffenen Nagel auftragen oder die Füße in warmes Wasser baden, in das einige Tropfen Teebaumöl gegeben wurde. - Warzen
Die harmlosen Wucherungen auf der Haut sind sehr hartnäckig und lästig. Viele Warzen verschwinden, wenn sie über einen längeren Zeitraum regelmäßig mit einem in Teebaumöl getränkten Wattestäbchen betupft werden.
Schutz und Pflege – Teebaumöl in der Kosmetik
Trotz des etwas strengen Geruches ist Teebaumöl für alle Hauttypen geeignet. Es reinigt die Haut porentief, dringt in die tieferen Hautschichten ein und fördert die Durchblutung. Die Produktion der Fett- und Talgdrüsen wird reguliert, ohne dabei den natürlichen Säureschutzmantel der Haut anzugreifen.
Allerdings gibt es bei der Anwendung des hoch konzentrierten Öles einiges zu beachten. Großflächig pur aufgetragen, kann es die Haut austrocknen. Pickel oder einzelne Stellen können mit einem Wattestäbchen vorsichtig betupft werden. Ansonsten ist es empfehlenswert, das Öl immer etwas mit Wasser zu verdünnen. Dafür einfach einen Wattepad mit Wasser befeuchten und dann ein bis zwei Tropfen Teebaumöl dazugeben. Wer zu Allergien neigt, kann vor der ersten Anwendung die Hautverträglichkeit des Öls an einer kleinen Stelle testen.
Für die tägliche Haut- und Körperpflege eignen sich Pflegeprodukte mit Teebaumöl wie Gesichtswasser, Duschgels, Seifen und Pflegecremes. Sie enthalten alle positiven Eigenschaften des ätherischen Öls, sind sehr gut hautverträglich und riechen nicht so streng nach Eukalyptus.
Schniefnase ade – Wohltuend bei Erkältungen
Das Öl stärkt das Immunsystem und ist aufgrund der entzündungshemmenden, schleimlösenden und schmerzstillenden Eigenschaften besonders bei Erkältungen und Infektionen einsetzbar.
Ideal ist ein Dampfbad: Füllen Sie eine Schüssel mit kochendem Wasser. Geben Sie ca. drei Tropfen Teebaumöl dazu. Legen Sie ein großes Handtuch über Ihren Kopf und inhalieren Sie vorsichtig den heißen Dampf ein. Halten Sie anfangs genügend Abstand zu dem heißen Wasser. Das Inhalieren hilft bei Erkältungen, wirkt schleimlösend und befreit die verstopfte Nase.
Ist die Nase verschleimt, fällt es schwer, Luft zu holen. Geben Sie einen bis zwei Tropfen Teebaumöl in ein Taschentuch und legen Sie es neben Ihrem Kopfkissen. Der Duft beruhigt die Schleimhäute und Sie können nachts gut schlafen.
Gesund und belebend – Teebaumöl in der Aromatherapie
Die Wirkung von Duftstoffen auf die Gesundheit und Psyche der Menschen ist die Grundlage der Aromatherapie. Der kräftige Duft des Teebaumöls ist vielseitig einsetzbar und soll auch die psychische Gesundheit verstärken. Die Aromatherapie mit Teebaumöl wirkt anregend und verbessert leichte depressive Verstimmungen und behebt Konzentrationsschwierigkeiten.
Geben Sie ein bis drei Tropfen Teebaumöl in eine Aromalampe oder ein Schälchen mit heißem Wasser. Der Duft steigert die Konzentration, vertreibt die Müdigkeit und hebt die Stimmung.
