Oft verstopft der überschüssige Talg die Poren, was häufig zu Hautunreinheiten und Entzündungen führen kann. Wer jetzt zu einer Gesichtspflege mit stark austrocknenden Produkten greift, verschlimmert allerdings das Hautbild. So wird die Bildung von Talg noch weiter angekurbelt. Eine sanfte Alternative sind Naturkosmetikprodukte, deren mineralische und pflanzliche Wirkstoffe sanft pflegen und die natürliche Schutzfunktion der Haut stärken.
Glänzender Fettfilm – Typische Merkmale fettiger Haut
Der Hauttyp wird überwiegend durch genetische Faktoren bestimmt. Bei einem fettigen Hautbild wird zu viel Talg produziert, was auch als Seborrhö bezeichnet wird. Selbst nach einer intensiven Reinigung bildet sich sofort wieder ein öliger Film auf der Haut. Am meisten betroffen ist die sogenannte T-Zone im Gesicht, weil sich auf Kinn, Nase und Stirn die meisten Talgdrüsen befinden. Aber auch die Kopfhaut, sowie Schultern, Brust oder Rücken können betroffen sein.
Fettige Haut mag zwar ölig glänzen, aber dafür ist sie schön glatt und frei von kleinen Knitterfältchen. Allerdings verhornt die Haut durch die erhöhte Talgproduktion leichter und die Poren weiten sich. Da die dickere Haut nicht so gut durchblutet wird, wirkt sie blass. Ein weiterer unerwünschter Nebeneffekt sind Hautunreinheiten. Fließt der Talg nicht richtig ab, verstopfen die Poren und es entstehen leichter Mitesser, auch Komedonen genannt. Die fettige Oberfläche der Haut ist zugleich aber auch ein idealer Nährboden für die körpereigenen Bakterien. Treten diese Mikroorganismen vermehrt auf, lösen sie entzündliche Prozesse aus und es entstehen Pickel.
Typische Merkmale fettiger Haut:
- öliger Glanz
- dickere Haut
- große Poren
- blasser Teint
- Hautunreinheiten wie Mitesser und Pickel
Zu viel des Guten – Ursachen für eine erhöhte Talgproduktion
Talgdrüsen befinden sich unter der Hautoberfläche in der sogenannten Lederhaut. Sie sind mit Ausnahme der Fußsohlen und der Handinnenflächen über den ganzen Körper verteilt und bilden meistens mit einem Haar eine Einheit. Die Talgdrüsen scheiden Talg (Sebum), aus, der sich aus Fetten und Eiweißen zusammensetzt. Dieses Fett wird durch nachwachsende Zellen kontinuierlich an die Hautoberfläche geschoben und legt sich als schützender Film über Haut und Haare. Auf diese Weise bewahrt der Körper die Haut vor Feuchtigkeitsverlust und schützt sie vor äußeren Einflüssen wie Schmutz oder Krankheitserregern, die nicht so leicht eindringen können.
Normalerweise ist dieser schützende Fettfilm nicht mit bloßem Auge zu erkennen. Für eine übermäßige Talgproduktion sind in der Regel die männlichen Sexualhormone verantwortlich, die bei beiden Geschlechtern vertreten sind. Vor allem in der Pubertät sorgt ein Überschuss der Hormone für eine fettige, unreine Haut. Auch hormonelle Veränderungen wie die Menstruation, eine Schwangerschaft oder die Wechseljahre können sich entsprechend auf das Hautbild auswirken. Allerdings lässt die Talgproduktion mit zunehmendem Alter immer mehr nach, weshalb ältere Menschen selten unter fettiger Haut und Hautunreinheiten leiden.
Bei fettiger Haut lohnt es sich aber auch, die Lebensgewohnheiten zu ändern. Eine ungesunde Ernährung und zu viel Stress begünstigen eine übermäßige Talgproduktion. Ebenso können falsche Pflegeprodukte die Situation erheblich verschlechtern.
Typische Faktoren, die eine übermäßige Talgproduktion begünstigen:
- hormonelle Veränderungen
- ungesunde Ernährung
- Stress
- aggressive und extrem austrocknende Reinigungs- und Pflegeprodukte
Porentief rein – Fettige Haut schonend reinigen
Wie bei jedem Hauttyp sollten die Pflegeroutinen den speziellen Bedürfnissen der Haut angepasst werden. Nicht nur Make-up, sondern auch Schmutz sowie abgestorbene Hautzellen sammeln sich auf der Haut. Zusammen mit dem überschüssigen Fett verstopft dieses Gemisch leicht die Poren, was sehr schnell zu Hautunreinheiten führen kann. Bei fettiger Haut ist eine gründliche Reinigung der erste wichtige Schritt zu einem ebenmäßigen, matten Teint.
Versuchen Sie den Fettüberschuss jedoch nicht mit aggressiven Seifen oder Reinigungsmitteln zu entfernen. Auch die im Internet viel gepriesenen Hausmittel wie Zitronensaft oder Apfelessig sind nicht unbedenklich. Wenn Sie solche Mittel auf die Haut auftragen, besteht die Möglichkeit, dass sie extrem austrocknet. Um diesen Mangel auszugleichen, produzieren die Zellen nur noch mehr Fett.
Verwenden Sie stattdessen lieber milde Produkte ohne synthetische Inhaltsstoffe, die die Haut mit pflanzlichen oder mineralischen Wirkstoffen sanft reinigen. Sie lösen den Talg und versorgen die Haut gleichzeitig mit wichtigen Nährstoffen. Empfehlenswert für fettige Haut sind pflanzliche Öle wie Arganöl, Hanföl, Jojobaöl oder Sheabutter, weil sie nicht die Poren verstopfen.
Die optimale Reinigungsroutine für fettige Haut:
- Reinigen: Waschen Sie das Gesicht morgens und abends mit einem milden Reinigungsprodukt. Sehr gut geeignet ist eine Reinigungsmilch oder ein Reinigungsgel mit natürlichen antibakteriellen Wirkstoffen wie Grapefruit, Kamille oder Ringelblume, die durch ihre heilende und entzündungshemmende Wirkung die Haut beruhigen.
- Klären: Verzichten Sie bei fettiger Haut nicht auf ein Gesichtswasser bzw. Gesichtstonic. Es sollte kein oder nur wenig Alkohol enthalten, da er die Haut austrocknet. Produkte mit antibakteriellen Inhaltsstoffen wie Teebaumöl nehmen überschüssiges Fett auf und wirken gleichzeitig desinfizierend.
- Peeling: Leider neigt fettige Haut zu großen, leicht verhornten Poren. Ein mildes Peeling einmal in der Woche hilft, die verstopften Poren von überschüssigem Fett zu befreien. Auch hier sollten Sie lieber keine Produkte mit austrocknenden Inhaltsstoffen verwenden.
Extratipp:
Ein echter Geheimtipp für einen ebenmäßigen Teint sind Peelings und Gesichtsmasken aus Heil- oder Tonerde. Das mineralische Pulver wirkt regenerierende auf die Haut, denn es enthält eine Vielzahl wertvoller Spurenelemente und Mineralien wie Quarz, Magnesium, Kalzium, Kieselsäure oder Silicium. Die feinen Partikel wirken wie ein Schwamm und saugen Schmutz und Fett in sich auf. Trotz der porentiefen Reinigung hält das Naturprodukt den Feuchtigkeitsgehalt der Haut im natürlichen Gleichgewicht.
Frischer Glow – Feuchtigkeitsspendende Pflege für jeden Tag
Auch wenn es auf den ersten Blick unlogisch erscheint, benötigt die Haut trotz Talgüberschuss auch eine feuchtigkeitsspendende Pflege. Nicht geeignet sind fetthaltige Cremes, die den Zusatz reichhaltig oder rückfettend tragen. Für die tägliche Pflege empfehlen sich sogenannte Öl-in-Wasser-Emulsionen mit einem geringen Fettanteil, die die Haut mit Feuchtigkeit versorgen und helfen, den natürlichen Säureschutzmantel der Haut wieder herzustellen. Entsprechende Produkte enthalten oft Hyaluronsäure. Bewährt haben sich aber auch natürliche Wirkstoffe wie Aloe Vera, Sanddorn, Ringelblume oder Nachtkerzenöl.
Extratipp:
Ein Make-up sorgt für einen matten, ebenmäßigen Teint, aber bei fettiger Haut kann es nach einiger Zeit schnell wieder ölig glänzen. Zum Schminken sollte deshalb unbedingt ein ölfreies Make-up aufgetragen werden. Ein mattierendes Puder hilft, das Make-up zu fixieren und glänzende Stellen abzudecken. Transparentes Mineralpuder hat den Vorteil, dass Sie oft nachpudern können, ohne dabei überschminkt auszusehen. Für unterwegs ist auch Blotting Paper praktisch. Diese kleinen Tücher haben eine Puderschicht und saugen wie Löschpapier Schweiß und Fett auf. Tupfen Sie das Tuch einfach auf die glänzenden Stellen.
Perfekte Frisur – Was hilft bei fettiger Kopfhaut?
Eine übermäßige Talgproduktion macht leider auch nicht vor der Kopfhaut halt. Schon kurz nach der Haarwäsche verliert die Frisur ihren Halt und einzelne Strähnen glänzen ölig. Wählen Sie unbedingt ein Shampoo für fettiges Haar ohne synthetische Inhaltsstoffe wie Silikone, da diese die Kopfhaut zusätzlich reizen. Sehr gute Produkte enthalten natürliche Wirkstoffe wie Teebaumöl oder Tonerde, die das Fett sanft entfernt und die Talgproduktion regulieren.
Damit die Haare nicht mehr so schnell nachfetten, benötigen sie aber auch etwas mehr Aufmerksamkeit im Alltag. Vor allem beim Waschen und Trocknen sollten Sie folgende Ratschläge beherzigen:
- Waschen Sie Ihre Haare mit angenehm handwarmem Wasser. Heiße Temperaturen reizen die Kopfhaut und regen die Produktion der Talgdrüsen an.
- Massieren Sie die Kopfhaut sanft, während Sie die Haare schamponieren. So löst sich der Talg besser und das Shampoo kann etwas einwirken.
- Lassen Sie die Haare möglichst an der Luft trocknen. Wenn es schnell gehen soll, schalten Sie den Föhn auf die niedrigste Heizstufe.
- Waschen Sie Ihre Haare nicht zu oft. Eine Alternative ist Trockenshampoo. Es wird auf den Ansatz des trockenen Haares aufgetragen. Damit es den überschüssigen Talg aufnehmen kann, sollte es einige Minuten einwirken. Anschließend die Haare gut ausbürsten und wie gewohnt stylen.
