Dank Selbstbräuner gelingt es sogar in der dunklen Jahreszeit, sich am allseits beliebten Sommerglow auf die Haut zu erfreuen. Obwohl Bräunungscremes einen schlechten Ruf haben, sind sie bei richtiger Anwendung unbedenklich für die Haut. Zumindest wenn sie keine reizenden synthetischen Inhaltsstoffe, sondern natürliche Wirkstoffe enthalten, die auch intensiv pflegen. Wer bei der Anwendung die wichtigsten Tipps beachtet, kann seinem blassen Hautton ganz ohne unerwünschte Streifen oder Flecken einen frischen Look verleihen.
Ganz ohne Sonnenlicht – Wie wirken Selbstbräuner?
Ein gebräunter Teint sieht zwar gesund und attraktiv aus, ist aber das Resultat einer Schutzfunktion der Haut. Sobald die UV-Strahlen des Sonnenlichts auf die Haut treffen, bilden die sogenannten Melanozyten vermehrt den Farbstoff Melanin. Dieses Pigment bräunt nicht nur die Haut, sondern schützt die Zellen vor der schädlichen Strahlung.
Selbstbräuner erzielen dagegen eine Verfärbung der Haut ganz ohne Sonnenlicht. Die meisten Bräunungscremes enthalten Dihydroxyacetone (DHA). Bei dieser Substanz handelt es sich um Zuckermoleküle, die sich mit den Eiweißen der oberen Hautschicht verbinden. Durch diese chemische Reaktion bildet die Haut einen melaninähnlichen Farbstoff. In der Regel dauert es vier bis sechs Stunden, bis der endgültige Bräunungsgrad erreicht ist. Die Bräune aus der Tube hält maximal bis zu zwei Wochen.
Weniger häufiger wird Erythrulose eingesetzt, ein in Pflanzen und Flechten vorkommender Zucker. Diese Substanz ist hautverträglich und erzielt ein gleichmäßigeres und intensiveres Bräunungsergebnis. Allerdings dauert dieser Bräunungsvorgang ungefähr zwei Tage und hält auch nur ca. eine Woche. Die Herstellung von Erythrulose ist jedoch kostenaufwändig, weshalb der -Wirkstoff oft nur in Kombination mit DHA verwendet wird.
Weniger ist mehr – Bräunungscreme lieber mit natürlichen Inhaltsstoffen
Obwohl Selbstbräuner einen schlechten Ruf haben, ist die kritisierte Substanz DHA gesundheitlich unbedenklich. Allerdings ist dieser Inhaltsstoff chemisch instabil. Wird der Selbstbräuner nicht rasch aufgebraucht und eventuell auch noch warm gelagert, kann sich Formaldehyd abspalten. Diese gasförmige Verbindung reizt die Haut und gilt über die Atemwege eingenommen als krebserregend. Ob sich Formaldehyd freigesetzt hat, lässt sich leicht an einem stechenden Geruch des Produktes erkennen. In diesem Fall sollte der Selbstbräuner entsorgt werden.
Ein weiteres gesundheitlich relevantes Kriterium bei Bräunungscremes sind synthetische Inhaltsstoffe. Die Produkte sollten keine PEGs enthalten. Diese erdölbasierenden Substanzen können die Haut durchlässig machen. Dadurch trocknet sie aus und so können Krankheitskeime leichter eindringen. Außerdem sind auch Kunststoffverbindungen wie Silikone nicht empfehlenswert für Kosmetika, da sie in Verdacht stehen wie Hormone zu wirken.
Wer häufig zu einem Selbstbräuner greift, sollte ein Naturkosmetikprodukt bevorzugen. Diese verzichten auf synthetische Inhaltsstoffe sowie künstliche Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe und sind deshalb besonders verträglich für die Haut.
Tipp:
Lagern Sie den Selbstbräuner kühl und schützen Sie ihn vor Sonnen- oder Heizungswärme. In der Regel ist es im Badezimmer zu warm. Ein idealer Aufbewahrungsort ist ein Schrank im kühlen Flur oder Schlafzimmer. Alternativ legen Sie die Packung direkt in den Kühlschrank. Verwenden Sie das Produkt nicht mehr nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum.
Mousse, Creme oder Spray – Den passenden Selbstbräuner finden
Entscheidend für ein attraktives Bräunungsergebnis ist die Wahl des richtigen Farbtons ohne dabei zu Übertreiben. Vor allem in der kalten Jahreszeit wirkt ein dunkler Teint sehr unnatürlich und verfehlt damit den gewünschten Effekt. Wählen Sie ein Produkt, das Ihre Haut lediglich ein oder höchstens zwei Nuancen dunkler färbt.
Das Angebot an Selbstbräunern kann zunächst etwas überfordern. Ob Spray, Mousse oder Creme, alle Produkte lassen sich relativ unkompliziert auftragen. Lediglich im Hinblick auf die Einwirkzeit gibt es kleine Unterschiede.
Selbstbräuner im Überblick:
- Lotion/Milch: Die meisten Selbstbräuner sind als leicht zu verteilende Lotion oder selbstbräunende Milch erhältlich, die ein gleichmäßiges Färbeergebnis erzielen. Aufgrund der flüssigen Konsistenz sind sie sehr gut für trockene Haut geeignet, vor allem wenn sie auch feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure oder Jojobaöl enthalten.
- Gel: Ein Bräunungsgel lässt sich dank eines hohen Wasseranteils gut auf der Haut verteilen und kann auch bei fettiger Haut zum Einsatz kommen. Die meisten Produkte ziehen schnell ein.
- Bräunungsmousse: Dies ist die Turbovariante unter den Selbstbräunern. Schon kurze Zeit nach dem Auftragen der Mousse zeigt sich ein schöner brauner Teint. Der Schaum kann mit einem speziellen Applikator-Handschuh gut und gleichmäßig verteilt werden.
- Spray: Es gehört etwas Übung dazu, das Bräunungsspray gleichmäßig zu aufzusprühen. Am besten bitten Sie jemanden, Ihnen bei den schwer zugänglichen Stellen an Rücken und rückseitigen Oberschenkeln zu helfen. Der Sprühnebel hat allerdings den Vorteil, dass er nicht auf der Haut verrieben werden muss.
- Konzentrat: Für alle, die sich noch nicht an Selbstbräuner herantrauen, ist ein Bräunungskonzentrat eine gute Alternative. Dafür mischen Sie Ihre Körper- oder Gesichtscreme mit einigen Tropfen des Konzentrates. Diese Mischung tragen Sie auf die gereinigte Haut auf. Die Intensität steigert sich, je öfter Sie das Produkt verwenden.
Extratipp:
Ebenfalls eine Variante zum Selbstbräunen ist das sogenannte Tanning Water bzw. Tan Water. Dabei handelt es sich um ein Bräunungswasser, dass die Haut mit Feuchtigkeit versorgt und zugleich bräunt. Das Spray verteilt sich gleichmäßig auf der Haut und sorgt im Sommer zusätzlich für einen Frischekick.
Flecken unerwünscht – Tipps zum Auftragen
Moderne Bräunungsmittel färben viel gleichmäßiger als früher und selbst ein unerwünschter Orangestich verliert sich nach der Einwirkzeit. Es ist jedoch empfehlenswert, die Haut einen Tag vor der Anwendung entsprechend vorzubereiten. Machen Sie zunächst ein Peeling, um die abgestorbenen Hautzellen abzutragen. Auf der glatten Haut verteilt sich die Bräunungscreme gleichmäßiger und sie hält auch etwas länger.
Außerdem ist es ratsam, die Körperhaare zu entfernen. Wenn die Creme an den Haaren haften bleibt, kann schnell ein ungleichmäßiger Farbton entstehen. Pflegen Sie Ihre Haut im Anschluss mit einer Feuchtigkeitscreme, damit sie nicht austrocknet und schneller regenerieren kann.
Selbstbräuner richtig auftragen:
- Da der Selbstbräuner in der Regel erst nach einigen Stunden seinen schönen Farbton entfaltet, ist es sinnvoll, ihn am Abend aufzutragen. So kann sich die endgültige Bräune quasi über Nacht einstellen.
- Legen Sie Selbstbräuner und Einweghandschuhe bereit. Ideal zum Auftragen von Lotion oder Mousse ist ein Applikator-Handschuh. Ein altes Handtuch auf dem Fußboden schützt außerdem vor Farbspritzern.
- Geben Sie etwas Bräunungscreme auf den Handschuh und tupfen Sie diese auf die Haut. Anschließend verteilen Sie die Creme mit kreisenden Bewegungen. Fangen Sie am besten mit einer Körperpartie an und arbeiten Sie sich so langsam weiter.
- Verteilen Sie die Creme gleichmäßig stark. Die Partien mit einer Hornhautschicht wie Knie- oder Ellenbogen erhalten nur eine dünne Schicht, da diese Stellen schneller nachdunkeln.
- Waschen Sie Ihre Hände nach dem Auftragen.
- Jetzt ist etwas Geduld gefragt, denn der Selbstbräuner braucht Zeit um vollständig einzuziehen. Warten Sie rund 20 Minuten, bevor Sie etwas anziehen. Wählen Sie weiche, weite Kleidung, die den Selbstbräuner nicht gleich wieder abrubbelt.
- In den nächsten drei Stunden sollten Sie weder duschen, baden noch eine schweißtreibende Tätigkeit wie Sport ausüben.
- Auf geschmeidiger Haut hält sich die Bräune etwas länger. Verwenden Sie eine feuchtigkeitsspendende Creme, um sie intensiv zu pflegen.
Extratipp:
Bei sehr trockener Haut kann es passieren, dass sich das Produkt nicht gleichmäßig verteilen lässt. Fleckige Stellen lassen sich jedoch sanft mit einem Vollbad mildern. Der Effekt verstärkt sich, wenn Sie ein pflanzliches Öl als Badezusatz verwenden. Lassen Sie die Haut etwas einweichen und reiben Sie dann mit einem Schwamm oder Waschlappen vorsichtig über die betroffenen Stellen. Alternativ können dunklere Verfärbungen auch mit einem Peeling aus Salz und Zitronensaft behoben werden.
Gut geschützt – Sonnenschutz verwenden
Die Haut produziert Melanin, um sich vor den gesundheitsschädlichen Auswirkungen des Sonnenlichts zu schützen. Diese Eigenschaft fehlt einem Bräunungsmittel, da es nicht UV-Licht filtern kann. Es ist notwendig, zusätzlich zum Selbstbräuner auch Sonnenschutz zu verwenden, um die Haut vor einem Sonnenbrand zu bewahren.
Verwenden Sie eine Sonnencreme, die sowohl vor UV-A-Strahlung als auch UV-B-Strahlung schützt. Zur Auswahl stehen Produkte entweder mit chemisch-organischem oder mineralischem UV-Filter. Zertifizierte Naturkosmetikprodukte für den Sonnenschutz enthalten keine bedenkliche synthetischen Inhaltsstoffe. Die mineralischen UV-Filter legen sich wie ein Film auf die Haut und reflektieren so die Sonnenstrahlung.