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Naturtalent mit schützender Wirkung? Der Granatapfel

Autore: Jürgen Hempfe, ultimo aggiornamento:


tempo di lettura stimato: 5 Minuti

Kaum eine Frucht ist so häufig Gegenstand religiöser Überlieferungen und antiker Mythologien wie der Granatapfel. Auch heute noch werden der „Paradiesfrucht“ magische Fähigkeiten nachgesagt. Was ist dran an diesem Faszinosum? Wie wirkt Granatapfel wirklich?


Fatti salienti

  • Beliebtheit von Granatapfel-Getränken und -Präparaten wächst
  • viele positive Wirkungen
  • sinnvolle, sichere und gesundheitsfördernde Nahrungsergänzung
  • breites antioxidatives Spektrum

Seit Jahrtausenden fasziniert die Frucht, die wir auch hierzulande als Granatapfel kennen, die Menschheit. Zahlreichen Überlieferungen nach gilt der Granatapfel als Symbol von Macht und Fruchtbarkeit. Er spielt in allen Weltreligionen eine Rolle, ebenso in der antiken Mythologie. Bis heute hält sich der Glaube an die „wundersamen Heilkräfte der Paradiesfrucht“ hartnäckig. Längst nicht jede der vielfältigen Gesundheitswirkungen eines Granatapfels ist wissenschaftlich belegt. Dennoch werden bestimmten Bestandteilen eine hohe antioxidative Wirkung nachgesagt. Die Granatapfel-Pflanze ist reich an sekundären Pflanzenstoffen und soll vor allem deshalb dazu beitragen können, das Immunsystem zu schützen, das Herz-Kreislauf-System zu stärken und eine positive Wirkung auf den Blutzucker haben. Was ist dran am Mythos der „paradiesischen“ Frucht? Wie wirkt Granatapfel wirklich? Wir haben uns umgesehen und teilen gerne unsere Erfahrungen mit Euch.

Woher kommt der Granatapfel?

Der Granatapfel (Punica granatum) ist eine Pflanze, die botanisch den Weiderichgewächsen zugeordnet oder auch als eigene Familie betrachtet wird. Der Granatapfel stammt ursprünglich aus Anbaugebieten im Iran, in Afghanistan und Nordindien. Heute wird er unter anderem im Mittelmeerraum als Baum angebaut oder als Strauch kultiviert.

Die Frucht des Granatapfels hat eine Kugelform, passt gut in eine Hand und kann zwischen 150 Gramm und einem Kilogramm wiegen. Die Samen im Inneren des meist orange-roten Granatapfels sind von rubinroter Farbe, auch rosafarben, und haben eine kantige, mehrflächige Form, die von einer glasig durchscheinenden Hülle umgeben wird. Die Samen des Granatapfels lassen sich mit den Fingern oder mit einem Löffel aus den Kammern der zerteilten Frucht lösen. Manchmal hilft es, die Frucht in einer Schüssel mit Wasser aufzubrechen, um die Bestandteile besser voneinander zu trennen. Die Samen sinken im Wasser zu Boden während Schale und Samenhülle an der Oberfläche bleiben.

Welche Wirkungen hat der Granatapfel?

Seit mehreren hundert Jahren schon werden die Granatapfelfrucht und die Blüten des Baumes zur Behandlung von Krankheiten und Krankheitssymptomen verwendet. Bei Durchfall und Geschwüren, aber auch zur Behandlung von Diabetes beispielsweise, wie es in der indischen Medizin noch heute der Fall ist. Eine therapeutische Bedeutung wird dem Granatapfel vor allem wegen seines hohen Anteils an Polyphenolen zugeschrieben. Natürliche Polyphenole kommen als sekundäre Pflanzenstoffe vor. Sie sind für den Geschmack und die Farbe der Pflanze verantwortlich und sollen dabei helfen, das Immunsystem zu stärken. Indem sie unter anderem dazu beitragen, den Blutdruck zu senken und sich damit positiv auf die Gefäßgesundheit auswirken.

Wissenschaftlich belegt ist das nicht gänzlich. Mehr denn je ist der Granatapfel Gegenstand zahlreicher aktueller Forschungen. Dabei geben immer mehr wissenschaftliche und experimentelle Studien Hinweise auf prophylaktische und therapeutische Wirkungen des breiten Polyphenol-Gemischs, das im Granatapfel vorkommt. Unter anderem bei: Arteriosklerose, Bluthochdruck, Magenerkrankungen, bakteriellen Infektionen, verschiedenen Karzinomen, Hautkrebs, Diabetes mellitus und Osteoporose.

Die im Granatapfel enthaltenen Polyphenole sollen entzündungshemmend und antioxidativ wirken, also unsere Zellen vor freien Radikalen schützen. Freie Radikale sind für das Wachstum von Tumorzellen mitverantwortlich.

Kollagen in Pulverform

Was wir zur Wirkung von Granatapfel wissen:

Das Immunsystem setzt sich aus vielen einzelnen Immunkomponenten zusammen, darunter Abwehrzellen, Signalstoffe und Gewebe. Bestimmte externe Faktoren können dazu führen, dass diese Komponenten nicht mehr einwandfrei zusammenarbeiten. Resultat ist ein geschwächtes Immunsystem und damit eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen und Co. Zu den größten Risikofaktoren zählen:

1. Oxidativer Stress

Oxidativer Stress bezeichnet ein Ungleichgewicht unserer Stoffwechsellage, die zu ernsthaften Erkrankungen führen kann: an Herz, Kreislauf, Leber und so weiter. Bei den meisten dieser Erkrankungen können antioxidative Nahrungsmittel im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung einen Beitrag zur Prophylaxe leisten. Verschiedene Modelle belegen, dass das antioxidative Potenzial von Granatapfelsaft dasjenige von Rotwein, Grüntee, Blaubeersaft und Traubensaft, aber auch von Vitamin C und Vitamin E übersteigt.

2. Herz-Kreislauf-System

Oxidativer Stress ist maßgeblich an der Entstehung von Bluthochdruck beteiligt. In der Folge kann es zu Schädigungen des gesamten Herz-Kreislauf-Systems kommen. Studien, in denen unter anderem der Einsatz von Granatapfelsaft Bestandteil war, konnten Senkungen des Bluthochdrucks dokumentieren. Ein ähnliches Ergebnis konnte allerdings auch mit Orangensaft erreicht werden. Granatapfelsaft steht hingegen im Ansehen besonders hoch, wenn es um eine verbesserte Durchblutung des Herzmuskels und um die Reduzierung von Herzerkrankungen geht. Die im Granatapfel reichlich enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe Polyphenole und Flavonoide schützen die Herzgefäße vor schädlichem LDL-Cholesterin. Schon ein Glas Granatapfelsaft pro Tag soll die Gefäße elastisch halten und die Gefahr der Arterienverkalkung reduzieren. Auch die Verminderung von Fettstoffwechselstörungen kann im Zusammenhang mit einer positiven Wirkung von Granatapfelsaft stehen.

3. Leber und Magen-Darm-Trakt

Für die Entstehung von chronischen Lebererkrankungen, insbesondere der Fettleber, spielt ebenfalls oxidativer Stress eine entscheidende Rolle. In der experimentellen Forschung findet auch deshalb die mögliche Wirkung von Granatapfelzubereitungen ihren Platz. Die Annahme: Granatapfel kann dazu beitragen, Leberschäden zu reduzieren und eine Wiederherstellung der normalen Leberstruktur zu erzielen. Auch gastroprotektive Wirkungen sind dokumentiert. Die Ellagsäure des Granatapfels etwa wird von den Darmbakterien zu Urolithin verstoffwechselt, das antientzündlich wirkt. Im Tierversuch gingen Darm-Entzündungen nach einer Woche Behandlung mit Urolithin zurück. Eine Erkenntnis, die auch bei der Therapie entzündlicher Darmerkrankungen beim Menschen, wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn, von bedeutendem Nutzen sein kann.

Salat mit Granatapfelkernen

4. Gut für das Gehirn

Im Zusammenhang mit degenerativen Krankheiten des Nervensystems, wie Morbus Alzheimer, Parkinson-Krankheit oder multiple Sklerose, erproben Wissenschaftler aktuell ebenfalls die Wirkungen von Granatapfelsaft. Bislang konnten erste Erfolge anhand eines Alzheimer-Modells im Tierversuch demonstriert werden. Darüber hinaus hemmen Granatapfelzubereitungen den Knorpelabbau und wirken entzündungshemmend. Granatapfel wird daher das Potenzial zuerkannt, einen wertvollen Beitrag zur Aufrechterhaltung und Funktion unseres Gehirns und unserer Gelenke zu leisten.

5. Zuckerstoffwechsel und Diabetes

Granatapfel zeigt als Stoffwechselaktivator positive gesundheitliche Auswirkungen für Diabetiker, weil er zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels beitragen kann. Zudem können sich Menschen, die an Diabetes mellitus leiden, vor Infektionen schützen, wenn sie Granatapfel als Nahrungsergänzung über einen längeren Zeitraum einnehmen. Denn die Inhaltsstoffe im Granatapfel sorgen für einen angeregten Stoffwechsel und optimieren damit die Immunabwehr. Klinische Studien zeigen, dass der Verlauf der Zuckerkrankheit durch die rechtzeitige Einnahme von Granatapfel günstig beeinflusst werden kann. Die Bauchspeicheldrüse wird leistungsfähiger und kann wieder mehr Insulin produzieren. Unter der Einnahme von Granatapfel kann sich der Krankheitsverlauf signifikant verlangsamen, was die allgemeine Lebensqualität von Menschen mit Diabetes einmal mehr positiv beeinflusst.

6. Virale und bakterielle Infektionen

Die im Granatapfel enthaltene Ellagsäure und das Polyphenol Punicalagin wirken gegen Bakterien und Viren. Aufgrund von mikrobiologischen Untersuchungen wird sogar vermutet, dass der tägliche Verzehr von Granatapfelsaft die Widerstandskraft gegenüber Plasmodien (Malaria) stärken kann. Aphten und Racheninfektionen lassen sich mit Hilfe eines Aufgusses aus den Fruchtschalen des Granatapfels behandeln. Dafür werden die Schalen mit kochendem Wasser aufgegossen. Dann wie einen Tee ziehen lassen und in kleinen Schlucken trinken. Wir sollten die Früchte dafür unbedingt in Bio-Qualität kaufen. Denn im konventionellen Anbau, werden Granatäpfel häufig gespritzt und können Pestizidrückstände enthalten.

7. Schmerzen und Entzündungen

Die Kerne des Granatapfels enthalten die sekundären Pflanzenstoffe Anthocyane. Sie können Entzündungen lindern und Schmerzen eindämmen. Darum wird Granatapfelsaft unter anderem bei Rheuma-Schmerzen angewendet. Außerdem können Anthocyane Enzyme blockieren, die an Entzündungsprozessen im Körper beteiligt sind. Sie sollen beispielsweise der Entstehung einer Arthrose entgegenwirken.

8. Schutz für die Haut

In den Granatapfelkernen steckt die Omega 5 Fettsäure Punicin. Sie lässt Schwellungen abklingen, kurbelt die körpereigene Kollagen-Produktion an und kann Entzündungen, auch die der Haut, lindern. Granatapfel-Öl ist daher in der Kosmetikindustrie sehr beliebt. Eine Studie kalifornischer Wissenschaftler hat ergeben, dass Granatapfel-Konzentrat die Hautzellen sogar vor UV-Strahlen schützen kann. Es gibt darüber hinaus Beobachtungen, dass Granatapfel-Öl bei Hauterkrankungen wie Ekzemen hilft.

 

Wie wird Granatapfel angewendet?

Granatapfel ist ein Naturprodukt, dessen hoher Anteil an Polyphenolen in Zusammenhang mit vielerlei positiven Wirkungen auf die menschliche Gesundheit steht. Es gilt vor allem potentes Hilfsmittel gegen Bluthochdruck und Diabetes. Die meisten von uns kennen Granatapfelsaft. Er ist hierzulande neben dem Verzehr der frischen Frucht die wohl gängigste Methode, die positiven Wirkungen von Granatapfel aufzunehmen. Allerdings gibt es jede Menge qualitative Unterschiede. Deshalb lohnt es sich, neben der Bio-Qualität besonders auf die Zusatzstoffe der Säfte zu achten. Nicht selten offenbart ein Blick auf das Etikett, ob Säfte mit Traubensaft gestreckt oder von geringer Konzentration sind.

Granatapfelkerne finden darüber hinaus inzwischen vielseitige Anwendung in der Naturkosmetik und entfalten ihre Wirkungskraft in hochwertigen Granatapfelölen. Wertvolles Granatapfelsamenöl soll die Hautzellen durch seinen antioxidativen und regenerativen Charakter beleben. Die Haut wird somit auf natürliche Weise gestrafft und geglättet. Wie der Granatapfelsaft auch, hat das Öl eine antioxidative Wirkung. Dafür ist sein hoher Gehalt an Polyphenolen verantwortlich. Diese sekundären Pflanzenstoffe besitzen ein außergewöhnliches antioxidatives Potenzial und wirken exzellent als Fänger freier Radikale. In diesem Zusammenhang können Haut- und Zellalterung verlangsamt werden.

Granatäpfel können wir das ganze Jahr über bekommen. Dennoch empfiehlt es sich, ihn als frische Frucht zu kaufen und zu verbrauchen oder alternativ auf bestimmte Nahrungsergänzungsmittel zuzugreifen. Die Granatapfel-Saison beginnt mit dem Ende des Sommers und dauert in Europa fast den ganzen Winter über an. Naturkostläden und Biomärkte bieten Granatäpfel garantiert naturbelassen an. Was auch erklärt, warum Granatäpfel mitunter nicht immer appetitlich aussehen müssen. Es liegt in der Natur der Dinge, dass reife Granatäpfel eine ledrig faltige Schale aufweisen. Die Farbe sollte rötlich sein und kann sowohl gelbe als auch braune Flecken haben. Die Granatapfel Wirkung hat damit aber nichts zu tun.

 

Was gibt es bei der Einnahme von Granatapfel zu beachten?

Granatapfel kann als Frucht, als Saft oder auch als Nahrungsergänzungsmittel zusätzlich zu schulmedizinischen Medikamenten eingenommen werden. Dennoch ist hier Achtsamkeit geboten. Wer regelmäßig Medikamente einnimmt oder an einer chronischen Erkrankung leidet, sollte Granatapfelsaft oder -konzentrat nie ohne das Einverständnis des behandelnden Arztes einnehmen. Denn schon ein Glas am Tag kann den Abbau von Medikamenten in der Leber verlangsamen. Dadurch können sich die Wirkstoffe dort anstauen, ihre Wirkung verfehlen oder schlimmstenfalls zu einer giftigen Konzentration führen.

Granatapfel gilt als gut verträglich und verursacht in der Regel keine Nebenwirkungen. Diabetikern beispielsweise wird eine Langzeitanwendung mit Granatapfel empfohlen, um von sämtlichen positiven Auswirkungen auf den Stoffwechsel zu profitieren. Die Anwendung kann auch in Form einer mehrwöchigen Kur mit Granatapfel geschehen.

 

Aufgeschnittener Granatapfel

Wirkung von Granatapfel – Unser Fazit:

Die Beliebtheit von Granatapfel-Getränken und -Präparaten in Kapselform wächst. Das darf wohl den vielen positiven Wirkungen zugeschrieben werden, mit denen der Granatapfel in Verbindung gebracht werden kann. Und das, obwohl sie wissenschaftlich nicht als vollumfänglich belegt gelten. Es sind vor allem experimentelle Studien, die Hinweise darauf geben, dass die Inhaltsstoffe von Granatapfel die körpereigene Immunabwehr und Regenerationsprozesse wirksam unterstützen können. Die tägliche Zufuhr der Vitalstoffe des Granatapfels, möglichst ergänzt durch Lycopin und Selen, stellt zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung, viel Bewegung an der frischen Luft und einer bewussten Lebensweise eine sinnvolle, sichere und gesundheitsfördernde Nahrungsergänzung mit einem breiten antioxidativem Spektrum dar.

Unsere Verzehrempfehlung:

Als Nahrungsergänzungsmittel in Kapselform.

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