Lavaerde – Ein Hauch von Orient für Haut und Haare

Manchmal ist weniger mehr. Das gilt besonders für die Haut, dem flächenmäßig gesehen größten Organ des menschlichen Körpers. Aggressive Reinigung mit Waschlotionen oder intensive Pflege mit Cremes bewirken leicht das Gegenteil. Die künstlichen Zusätze in vielen Produkten gehen im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut. Juckreiz bis hin zu Entzündungen sind ein deutliches Warnsignal, dass die Schutzschicht der Haut angegriffen ist. Eine Alternative ist das im Orient bekannte und beliebte Naturprodukt Lavaerde. Diese mineralische Tonerde reinigt und pflegt zugleich, ohne die Haut auszutrocknen oder den Schutzmechanismus gegen Umwelteinflüsse, Bakterien und Viren zu schädigen. Das Beautygeheimnis orientalischer Schönheiten sorgt dafür, dass sich jeder wohl in seiner Haut fühlen kann.

Was ist Lavaerde?

Auch wenn es so klingt, Lavaerde ist kein Produkt eines Vulkanausbruchs. Tatsächlich kommt der Begriff von dem lateinischen Ausdruck „lavare“ und bedeutet übersetzt „waschen“. Das feine Pulver wird aus eiszeitlichen Ablagerungen gewonnen und ist deshalb zu 100 Prozent frei von chemischen Zusatzstoffen. Es gibt sehr viele unterschiedliche Mineralerden, die sich entsprechend ihren Abbaugebieten in der Zusammensetzung von Quarz, Mineralien, Spurenelementen u. a. unterscheiden.

Lavaerde wird ausschließlich in einer Lagerstätte im marokkanischen Atlasgebirge gewonnen. Diese Tonerde heißt auch „Ghassoul“. Das arabische Wort wird „Rhassoul“ ausgesprochen und bedeutet sinngemäß übersetzt ebenfalls „waschen“. Lavaerde bzw. Ghassoul ist schon seit dem Mittelalter in Marokko und Tunesien ein beliebtes Mittel zur Körperpflege. Das Grundprodukt ist gemahlene Tonerde. Jede orientalische Familie hat jedoch ihr persönliches Geheimrezept, um die Tonerde mit duftenden Essenzen wie Rosenwasser oder ätherischen Ölen zu verfeinern. Bei einer Hochzeitsfeier gehört das Schönheitspulver Ghassoul traditionell zu den Geschenken für die Braut.

100 Prozent Natur

Die über 50 Millionen Jahre alten Tonmineralien werden unter der Erde abgebaut, gemahlen und an der Luft getrocknet. Das reine Naturprodukt ist frei von künstlichen Zusatzstoffen. Damit ist Lavaerde im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Reinigungsprodukten frei von Tensiden, die die Haut austrocknen können. Trotzdem entwickeln die feinen Partikeln des Pulvers eine reinigende Wirkung. Mit Wasser angerührt, entsteht ein physikalischer Effekt. Die Paste saugt Schmutz und Fett quasi auf, ist gleichzeitig aber auch leicht wieder abzuwaschen. Zusätzlich gibt die Tonerde die wertvollen Mineralien und Spurenelemente an die Haut ab. Als reines Naturprodukt ins Ghassoul besonders verträglich für die Umwelt. Es enthält keine künstlichen Substanzen, die nicht von der Natur abgebaut werden können.

Wellness für Haut und Haare - Anwendungsbereiche für Lavaerde

Aufgrund der mineralischen Bestandteile eignet sich Lavaerde hervorragend für die tägliche Körperreinigung von Gesicht und Körper. Schmutz- und Fettpartikel werden schonend gebunden und können leicht abgewaschen werden, ohne den Säureschutzmantel der Haut anzugreifen. Dieser sorgt für einen ausgewogenen Feuchtigkeitsgehalt der Haut. Der Säureschutzmantel ist ein sogenannter Hydrolipidmantel. Das ist ein Film auf der Haut, der sich aus Wasser- und Fettanteilen zusammensetzt und vor allem aus Schweiß und Talg gebildet wird. Was sich etwas unappetitlich anhört, hat jedoch eine wichtige Funktion als Barriere und schützt vor Viren und Bakterien. Ist der Säureschutzmantel gestört, fehlt der Haut Feuchtigkeit, was sich mit Jucken, Reizungen und Entzündungen bemerkbar machen kann.

Die milde Reinigung durch die Lavaerde eignet sich für alle Hauttypen, ist aber besonders für empfindliche und unreine Haut zu empfehlen. Wer zu Pickeln oder Akne neigt, weiß die antiseptische Wirkung der Tonerde zu schätzen. Dabei sorgen die natürlichen Wirkstoffe dafür, dass die empfindliche Haut nicht noch mehr durch künstliche Zusatzstoffe gereizt und irritiert wird. Hautunreinheiten entstehen nicht durch mangelnde Pflege sondern können im Gegenteil durch aggressive Reinigungsprodukte verschlimmert werden. Diese entfetten die Haut, was die Talgproduktion noch mehr anregt. Ist die natürliche Hautbarriere des Säureschutzmantels geschwächt, siedeln sich leichter entzündungsfördernde Bakterien an.

Lavaerde ist außerdem ein idealer Ersatz für herkömmliche Shampoos. Häufige Haarwäsche, heiße Föhnluft sowie Heiz- und Klimaanlagen trocknen die Kopfhaut aus. Neben Kopfjucken können auch vermehrt trockene Schuppen auftreten. Bei fettiger Kopfhaut entstehen wiederum die sogenannten fettigen Schuppen, die häufig auch durch einen Hefepilz ausgelöst werden. Viele Menschen kennen gar nicht die Ursache für den vermehrten Schuppenbefall und sie greifen zu einem Anti-Schuppen-Shampoo. Aber diese sind sehr aggressiv und beeinträchtigen den natürlichen Schutz der Haut.

Eine milde und pflegende Alternative zu Shampoos ist Lavaerde. Gerade bei juckender und zu Schuppen neigender Kopfhaut stellt sich schnell eine beruhigende Wirkung ein. Das Haar fettet nicht mehr so schnell und erhält seinen natürlichen Glanz zurück. Wer seine Haarpracht verwöhnen möchte, kann die Tonerde regelmäßig als Haarkur anwenden.

Arganöl wird nicht nur als Speiseöl verwendet. Die vielen positiven Eigenschaften und der Ruf des Arganöls haben sich inzwischen bis nach Europa herumgesprochen. Daher wird es auch bei uns nicht nur in der Küche, sondern auch in Kosmetik- und Haarpflegeprodukten angewendet. Für die Berberfrauen ist es bereits seit Jahrhunderten normal, die Haut, Haare und Nägel mit dem Arganöl zu pflegen. Viele Früchte trägt der Arganbaum allerdings nicht, sodass es vier bis fünf Bäume braucht, um einen Liter des flüssigen Goldes zu gewinnen. Einer der Gründe, warum Arganöl in Bio-Qualität verwendet werden sollte.

Für jeden etwas - unterschiedliche Typen der Lavaerde

Wie jedes Pflegeprodukt sollte auch Lavaerde den jeweiligen Bedürfnissen der Haut entsprechen. Generell ist die Reinigung mit Lavaerde besonders mild und für empfindliche Haut und Kopfhaut hervorragend geeignet. Entsprechend ihrer mineralischen Zusammensetzung, hat die Tonerde besondere Eigenschaften:

• Braune Lavaerde eignet sich hervorragend für sensible und unreine Haut. Auch bei Schuppen und fettigen Haaren erzielt dieser Typ sehr gute Wirkung.
• Hellbraune Lavaerde ist das perfekte Produkt für Mischhaut und leicht fettender Haut.
• Weiße Lavaerde reinigt sehr sanft und verwöhnt trockene Haut und feines Haar.

Oft gibt es auch spezielle Mischungen, um gezielt die richtige Pflege abgestimmt auf jeden Hauttyp anzubieten.

Es geht auch ohne Seife – so rühren Sie die richtige Mischung an

Anfangs ist es etwas gewöhnungsbedürftig, ein Pulver als Reinigung für den Körper und die Haare zu verwenden. Bevor es losgeht, muss eine Paste angerührt werden. Die folgenden Schritte zeigen, wie die perfekte Mischung entsteht:

1. Schritt: Suchen Sie sich das perfekte Zubehör. Achtung, Lavaerde kann ihre mineralische Struktur verlieren, wenn das Pulver mit Metall in Berührung kommt. Am besten eignen sich eine kleine Schüssel aus Glas- oder Kunststoff und ein Holz- oder Kunststofflöffel zum Anführen der Paste.
2. Schritt: Geben Sie die vom Hersteller angegebene Menge in die Schüssel.
3. Schritt: Verrühren Sie die Paste mit lauwarmem Wasser zu einer homogenen Masse. Als Faustregel gilt das Verhältnis ein Teil Pulver zu zwei Teile Wasser. Es ist ratsam, anfangs weniger Wasser zuzugeben, damit das Gemisch nicht zu flüssig wird. Ideal ist eine gelartige Konsistenz, die sich leicht wie eine herkömmliche Waschcreme oder ein Shampoo auftragen lässt.
4. Schritt: Die Mischung zwei bis fünf Minuten ziehen lassen und eventuell noch einmal verrühren.

Wenn es schnell gehen soll, hat nicht jeder Lust, sich erst die Paste anzurühren. Deshalb bieten einige Hersteller auch fertige Waschcremes an. Diese sind oft mit ätherischen Ölen angereichert. Wer mag, kann auch selbst Öle oder duftende Stoffe untermischen. Hier ist aber sehr darauf zu achten, dass diese von der Haut gut vertragen werden. Anfangs ist es ratsam, erst einmal die Lavaerde pur auszuprobieren.

Beauty-Pflege mit Lavaerde - Anwendungstipps

Gesichtspflege

Lavaerde wird wie eine Maske oder ein Peeling angewendet. Die angerührte Paste einfach mit den Händen auf dem Gesicht verteilen. Es reicht die Menge von einem Esslöffel für das Gesicht. Entsprechend den Herstellerangaben einwirken lassen. Die Mineralien wirken besonders gut, wenn das Pulver auf der Haut trocknet. Anschließend das Gesicht mit reichlich lauwarmem Wasser abwaschen, bis alle Rückstände entfernt sind.

Körperpflege

Statt einem Duschgel mit vielen künstlichen Zusatzstoffen sorgt Lavaerde für eine samtweiche Haut ohne sie auszutrocknen. In der Regel reichen zwei bis drei Esslöffel der angerührten Paste. Sie lässt sich leichter verteilen, wenn die Haut zuvor angefeuchtet wurde. Anschließend wie bei der Gesichtspflege etwas einwirken lassen und die Paste mit reichlich lauwarmem Wasser abbrausen.

Haarwäsche

Da Lavaerde keine Zusatzstoffe enthält, schäumt sie nicht. Das ist gewöhnungsbedürftig, aber mit diesem Tipp gelingt die Haarwäsche trotzdem: Kämmen Sie zunächst ihr Haar und feuchten Sie es mit Wasser an. Jetzt kann die angerührte Paste gut in das nasse Haar verteilt und einmassiert werden. Wieder wie angegeben einwirken lassen. Anschließend die Haare gründlich waschen. Bei der Umstellung von einem aggressiven Shampoo zu Lavaerde dauert es einige Haarwäschen, bis die geschädigten Haare wieder ihren ursprünglichen Glanz zurückgewinnen. Empfehlenswert ist eine Spülung nach der Haarwäsche, damit sich die Schuppenschicht der Haare wieder schließt. Dafür ein Esslöffel Zitronensaft oder alternativ Apfelessig in einen halben Liter kaltem Wasser einrühren. Die Mischung über die sauberen Haare gießen.

Trockenshampoo

Tägliche Haarwäsche schädigt die Haare und trocknet die Kopfhaut aus. Lavaerde als Trockenshampoo ist die perfekte Lösung für einen fettigen Haaransatz. Das trockene Pulver am besten mit einen breiten Kosmetikpinsel auf die Kopfhaut verteilen und dann einmassieren. Anschließend über dem Waschbecken die Haare aufbürsten.

Auf einen Blick - Vorteile und Nachteile

Glänzende Haare mit einem mehr an Volumen, wer wünscht sich das nicht? Mit Arganöl wird dieser Wunsch Wirklichkeit. Da die im Arganöl enthaltenen essentiellen Fettsäuren das Haar geschmeidig machen und sich das Haar leicht kämmen lässt, ohne lästige Knoten im Haar, spart man Zeit und schont das Nervenkostüm. Auf ganz natürliche Weise unterstützt das Arganöl durch das enthaltene Vitamin E auch das Haarwachstum. Die Wirkung tritt bereits kurze Zeit nach der ersten Anwendung ein. Eine Pflege, die man nicht nur sieht, sondern auch spürt.

Vorteile

• Lavaerde enthält keine künstlichen Zusatzstoffe wie Tenside, Silicone u. a.
• Der Säureschutzmantel der Haut wird nicht angegriffen.
• Das 100-prozentige Naturprodukt ist für Allergiker geeignet.
• Es riecht neutral. • Die Tonerde reinigt und pflegt zugleich.
• Obwohl es eine antiseptische Wirkung hat, brennt es nicht in Wunden oder den Augen.
• Die naturbelassene Lavaerde ist umweltfreundlich.

Nachteile

• Das Pulver muss extra angerührt werden.
• Die Anwendung ist gewöhnungsbedürftig.
• Auf Reisen ist es etwas unpraktisch, das Pulver extra anzurühren.
• Einige Hersteller empfehlen, Lavaerde nicht bei gefärbten Haaren oder einer Dauerwelle zu verwenden.