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Naturkosmetik – alles über den modernen Beauty-Trend

Autor: Jürgen Hempfe, ostatnia aktualizacja:


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Im Internet kursieren zahlreiche Tipps für eine natürliche Haut- und Körperpflege, die auf der Wirkung natürlicher Zutaten basieren. Allerdings ist es ziemlich aufwändig, Gurkenscheiben auf die Haut zu legen oder das Haar mit Zitronensaft zu spülen. Eine sinnvolle Alternative ist Naturkosmetik, deren große Produktpalette weitgehend auf synthetische Inhaltsstoffe verzichtet. Es gibt jedoch ein kleines Aber.


Im Internet kursieren zahlreiche Tipps für eine natürliche Haut- und Körperpflege, die auf der Wirkung natürlicher Zutaten basieren. Allerdings ist es ziemlich aufwändig, Gurkenscheiben auf die Haut zu legen oder das Haar mit Zitronensaft zu spülen. Eine sinnvolle Alternative ist Naturkosmetik, deren große Produktpalette weitgehend auf synthetische Inhaltsstoffe verzichtet. Es gibt jedoch ein kleines Aber. Der Begriff Naturkosmetik ist nicht gesetzlich geschützt. Deklarationen wie rein pflanzlich oder 100 Prozent Natur lesen sich prima auf der Verpackung, sagen aber konkret nicht wirklich etwas über den Inhalt der Kosmetika aus. Eine Orientierungshilfe sind sogenannte Gütesiegel bzw. Zertifikate, deren Kriterien von den entsprechenden Verbänden streng kontrolliert werden.

Wofür steht die Bezeichnung Naturkosmetik?

Konventionelle Kosmetikprodukte werden überwiegend aus synthetischen Rohstoffen hergestellt. Selbst das frische Zitronenaroma ist ein künstlicher Duftstoff, der mit der gesunden Südfrucht nicht mehr viel gemeinsam hat. Typische Inhaltsstoffe wie Silikone, Parabene oder Mineralölprodukte wie Paraffine gelten als umstritten und stehen teilweise in Verdacht, die Gesundheit zu gefährden. Die Zusammenhänge sind dabei oft komplex: Ein Beispiel ist Polyethylenglykol, besser als PEG bekannt. Das Polymer wird als Emulgator eingesetzt, um die gewünschte Konsistenz bei Cremes zu erzielen. Als Tensid sorgt es außerdem dafür, dass Shampoo oder Duschgel schäumen. PEG ist nach neuesten Erkenntnissen zwar nicht giftig, aber es macht die Haut durchlässig. So ist sie anfälliger für Schadstoffe, die leichter die Hautbarriere durchdringen können.

Immer mehr Menschen greifen ihrer Gesundheit und der Umwelt zuliebe zu Kosmetikprodukten, die auf chemische Zusatzstoffe verzichten. Die wesentlichen Anforderungen und gesetzlichen Bestimmungen bei der Herstellung von kosmetischen Mitteln regelt die EU-Kosmetik-Verordnung. Hier sind vor allem krebserregende, erbgutverändernde oder fortpflanzungsgefährdende Chemikalien aufgelistet, die nicht verwendet werden dürfen.

Da es keine allgemeingültigen gesetzlichen Richtlinien für Naturkosmetik gibt, haben Unternehmen und Verbände unterschiedliche Gütesiegel gegründet. Das gemeinsame Hauptmerkmal dieser Zertifikate besteht darin, dass sich die Hersteller verpflichten natürliche Rohstoffe zu verwenden. Die einzelnen Kriterien verfolgen durchaus unterschiedliche Ansätze, generell zeichnen sich Naturprodukte jedoch durch folgende Gemeinsamkeiten aus. Sie sind frei von

  • synthetischen Farb- und Duftstoffen,
  • Konservierungsstoffen wie Parabene,
  • Silikonen,
  • Erdölprodukten wie Paraffine und
  • Gentechnik.

Viele Hersteller achten außerdem darauf, die Produkte und die Verpackung umweltschonend zu produzieren sowie zumindest einen Teil der Pflanzen biologisch anzubauen.

 

Natur pur – Was sind natürliche Inhaltsstoffe?

Die Rohstoffe für Naturkosmetik sind vor allem natürliche Stoffe auf pflanzlicher, tierischer oder mineralischer Basis.

  • Pflanzliche Inhaltsstoffe: Die positive Wirkung von Heilpflanzen für die Haut ist seit langem bekannt. Mit am bekanntesten ist das Gesundheits- und Kräuterwissen der 1098 geborenen Benediktinernonne Hildegard von Bingen. Moderne Naturkosmetikhersteller setzen wieder vermehrt auf die natürlichen Eigenschaften von Aloe Vera, Kamille, Ringelblume u. a. in Form von pflanzlichen Extrakten, Ölen oder Fetten. Besonders wirkungsvoll sind Pflanzenöle und pflanzliche Fette, die tief in die Haut eindringen und so hervorragend ihre reichhaltigen Wirkstoffe an die Haut abgeben können. Ob Mandelöl, Olivenöl oder Kokosöl, Sheabutter oder Kakaobutter, die pflanzlichen Inhaltsstoffe trocknen die Haut nicht aus, sondern bewahren und regenerieren den natürlichen Schutzmantel der Haut.
  • Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs: Die Pharaonin Kleopatra galt als schönste Frau im alten Ägypten, die sogar dem römischen Imperator Julius Cäsar den Kopf verdrehte. Das Schönheitsgeheimnis ihrer samtweichen Haut waren regelmäßige Bäder in Eselsmilch. Milch und Honig schmecken nicht nur gut, sie sind oft auch in Naturkosmetik enthalten. Honig wirkt beruhigend und entzündungshemmend auf die Haut. Weitere tierische Inhaltsstoffe sind Bienenwachs und Lanolin, das aus der Wolle von Schafen extrahiert wird. Beide Fettkomponenten wirken antibakteriell und feuchtigkeitsspendend für die Haut.
  • Mineralische Inhaltsstoffe: Mineralische Erden sind auch als Tonerde, Lavaerde (Ghassoul) oder Heilerde bekannt. Diese von Gletschern in der letzten Eiszeit fein gemahlenen Staubpartikel werden in einer Tiefe von bis zu 30 Metern abgebaut. Mineralerden enthalten eine Vielzahl wertvoller Spurenelemente, Mineralsalze und Mineralien wie Quarz, Magnesium, Kalzium, Kieselsäure oder Silicium. Je nach Lagerstätte unterscheidet sich die Zusammensetzung der Tonerden, die sanft Haut und Haare reinigen und dabei ihre wertvollen Inhaltsstoffe abgeben. Heilerde ist ein Arzneimittel. Der geschützte Begriff darf nur für mineralische Erden verwendet werden, die strenge Kriterien erfüllen.

Natürliche Schönheit durch Naturkosmetik

Natürlich schön und gesund – ist Naturkosmetik uneingeschränkt zu empfehlen?

Im Gegensatz zu konventioneller Kosmetik enthalten Naturkosmetika keine synthetischen Inhaltsstoffe wie PEGs oder Mineralöle, die als gesundheitsgefährdend gelten. Aufgrund der fehlenden verbindlichen Richtlinien für Naturkosmetik gibt es aber durchaus Unterschiede bei den Produkten. Handelt es sich zum Beispiel bei dem Konservierungsmittel um Alkohol, kann dieser die Haut austrocknen. Wer unter trockener Haut leidet, sollte Produkte verwenden, bei denen der zur Konservierung erforderliche Alkohol aus pflanzlichen Fettsäuren gewonnen wird.

Naturkosmetik ist gut verträglich und für jeden geeignet. Allerdings können auch die natürlichen Inhaltsstoffe eine allergische Reaktion hervorrufen. Das gilt vor allem für ätherische Öle, die wegen ihrer antibakteriellen und antiseptischen Eigenschaften sowie dem frischen Duft geschätzt werden. Im unverdünnten Zustand können sie die Haut reizen und zu Unverträglichkeiten führen. In Naturkosmetikprodukten werden sie jedoch in gut verträglichen Mengen eingesetzt. Für Menschen, die zu Unverträglichkeiten und Allergien neigen, gibt es in der Naturkosmetik spezielle, für Allergiker geeignete Produkte ohne Duftstoffe.

Nur mit Siegel – Überblick über zertifizierte Gütesiegel

Oft werben Hersteller mit Aussagen wie auf pflanzlicher Basis oder natürlich. Dabei handelt es sich um naturnahe Marken, bei denen zum Teil natürliche Inhaltsstoffe verwendet werden. Sie verzichten nur auf einige synthetische Inhaltsstoffe. Um eine transparente Basis für die Verbraucher zu schaffen, wurden unterschiedliche Qualitätssiegel geschaffen. Die entsprechenden Kriterien zu Inhaltsstoffen und Herstellungsverfahren werden streng kontrolliert. Die in Deutschland bekanntesten Naturkosmetik-Labels sind das BDIH-Siegel und das NATRUE-Siegel. Ein Produkt kann aber auch mehrere Siegel erhalten.

  • BDIH-Siegel
    Der Bundesverband der Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Mittel e.V. gründete 2001 das BDIH-Siegel. Die Kriterien sehen vor, dass die Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs sein müssen. Pflanzliche Stoffe müssen aus kontrolliert biologischem Anbau kommen. Tierische Rohstoffe sind erlaubt, Tierversuche jedoch ausdrücklich verboten. Zusätzlich wird viel Wert auf einen ökologisch nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen gelegt.
  • NATRUE-Siegel
    Dieses Zertifikat wurde von namhaften europäischen Kosmetikherstellern gegründet. Unabhängige Zertifizierungsstellen prüfen die Produkte vor Vergabe des Labels. Die Kriterien sind noch etwas enger gefasst als beim BDHI-Siegel. So dürfen die natürlichen Inhaltsstoffe nicht chemisch verändert werden. Außerdem wird strikt zwischen Naturkosmetik, Naturkosmetik mit Bioanteil und Bio-Naturkosmetik unterschieden. Gewünscht ist außerdem eine nachhaltige, wiederverwertbare Verpackung aus nachwachsenden Rohstoffen.

Es gibt noch eine Reihe weiterer vertrauenswürdiger Gütesiegel für Naturkosmetik wie Ecocert, Cosmos, Demeter u.a., die sich jedoch lediglich im Verbot einzelner Inhaltsstoffe und bestimmter Herstellungsverfahren unterscheiden.

 

Für Schönheit wie in der Natur Naturkosmetik

Ist Naturkosmetik bio, vegan und nachhaltig?

Der Begriff Bio-Kosmetik ist im Gegensatz zur Naturkosmetik gesetzlich geregelt. Mindestens 95 Prozent der Rohstoffe müssen aus biologisch kontrolliertem Anbau stammen. Ein Naturkosmetik-Produkt ist nicht zwangsläufig bio, es sei denn, dieses Kriterium wird im Gütesiegel ausdrücklich verlangt.

Wenn Naturkosmetika Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs enthalten, sind sie selbstverständlich nicht vegan. Allerdings gibt es viele alternative Produkte mit rein pflanzlichen Inhaltsstoffen. Es ist erfreulich, dass die meisten Labels ausdrücklich Tierversuche verbieten. Außerdem sind keine tierischen Rohstoffe erlaubt, die zum Tier gehören oder die Tötung des Tieres voraussetzen.

Viele Verbraucher achten verstärkt auf Nachhaltigkeit. Die meisten Naturkosmetikhersteller versuchen bei der Produktion verstärkt ressourcenschonende Wege zum Wohl von Natur und Umwelt zu gehen.

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